Datum: 14.12.2022

Hochtaunuskreis verleiht erstmals Klimaschutzpreise

Erstmalig hat der Hochtaunuskreis in diesem Jahr einen Klimaschutzpreis ausgeschrieben. Bei der Verleihung des Preises wurden drei Projekte gewürdigt, die den Klimaschutz im Hochtaunuskreis in besonderem Maße fördern.

Privatpersonen, Arbeitsgemeinschaften, Institutionen oder sonstige Zusammenschlüsse mit Wohn- oder Geschäftssitz im Hochtaunuskreis wurden zu Beginn des Jahres aufgerufen, ihre Beiträge einzureichen. Diese können nicht nur klimarelevante Aktivitäten oder Leistungen umfassen, sondern gleichermaßen laufende Projekte im Landkreis.

Eine Jury aus Vertretern der politischen Fraktionen, Landrat Ulrich Krebs, Erstem Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr, der Verwaltung sowie dem Naturschutzbeirat des Hochtaunuskreises hat sich eingehend mit allen eingereichten Beiträgen befasst und unter diesen die drei Preisträger ausgewählt. „Die Jurysitzung hat großen Spaß gemacht. Es ist interessant zu sehen, wie viele verschiedene Facetten Klimaschutz hat und wie kreativ Bürgerinnen und Bürger in der Entwicklung eigener Ideen sind. Die Beiträge unserer drei Preisträger verdeutlichen, dass jeder, egal ob Einzelperson, Unternehmen oder Verein, einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten kann“, resümiert Umweltdezernent Thorsten Schorr. 

Den ersten Platz des Klimaschutzpreises 2022 hat die Lokale Oberurseler Klimainitiative, kurz LOK e.V., belegt. Die LOK ist ein überparteiliches und stetig wachsendes Netzwerk von Bürgerinnen und Bürgern, die sich in Oberursel für den Klimaschutz engagieren. 2019 fanden sich klimainteressierte Bürgerinnen und Bürger als Bürgerinitiative zusammen, die 2021 in der Gründung eines eingetragenen Vereins mündete. „Kern und Stärke unserer Arbeit ist das intrinsisch motivierte Engagement von Oberurseler Bürgerinnen und Bürgern, sowie die Mobilisierung von Fachexpertise, die seitens der Stadt sowie der Bürgerschaft sehr geschätzt wird“ schreibt die LOK in ihrer Bewerbung. Beispielhafte Projekte der Initiative sind 300 durchgeführte Energieberatungen, die Veranstaltung vier sogenannter Solarpartys und die Gestaltung von insektenfreundlichen Biotopen im Stadtgebiet, um nur einige der Erfolge hervorzuheben. Hierfür erhält die LOK ein Preisgeld von 5.000 €.

Den zweiten Platz, verbunden mit einem Preisgeld von 2.000 €, haben zwei Kronbergerinnen belegt, die dem Plastik den Kampf angesagt haben. Immerhin: 4,5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch die Plastikindustrie verursacht. Britta Kratz und Elke Leipf, von Beruf Designerinnen, „wollen die jährliche Plastikmüll-Flut nicht mehr akzeptieren und mitproduzieren“. Damit meinen die beiden Mütter die farbigen Plastikumschläge, mit denen Schulhefte seit Generationen Jahr für Jahr versehen werden: „Am Ende jeden Schuljahres wird aufgeräumt: Dabei entstehen große Plastikmüllberge, da die farbigen Plastikumschläge in der Regel nach einem Schuljahr unbenutzbar oder unansehnlich sind. Dabei dienen die Plastikumschläge hauptsächlich der Farbzuordnung und weniger der Schonung der Hefte. Sie landen regelmäßig im Müll.“ Die Lösung: Die Entwicklung eines Schulheftes, das ohne Plastikumschlag auskommt. Die „SOISI-Hefte“ können in den vier Heftecken selber in der gewünschten Farbe bemalt werden. Sie sind aus 100% Recyclingpapier und werden gedruckt in einer hessischen Umweltdruckerei. Der Umschlag ist stabil genug, um auch ohne Plastikumschlag auszukommen.

1.000 € gab es für den Drittplatzierten, die Stadtwerke Oberursel mit ihrem Kooperationsprojekt „Lebenswertes Oberursel“. Die Idee: Die Oberurselerinnen und Oberurseler durch den Abschluss eines Ökostrom- bzw. Ökogas-Tarifs direkt an Umwelt- und Klimaschutzprojekten vor Ort zu beteiligen. Für die Umsetzung der Projekte wurde eine Projektgemeinschaft gegründet aus erfahrenen Organisationen und Partnern vor Ort. Seit 2017 konnten so bereits zahlreiche Projekte umgesetzt werden. Dazu zählen die Umgestaltung eines alten Wasserhochbehälters zu einem Lebensraum für Fledermäuse, die Sanierung und Neuanlage des Quellaustritts der Quelle „Roter Born“ sowie die Pflege des Geländes am Weiher am Franzoseneck und im Schilfgebiet Stierstadt. Auch der Schulwald Oberursel war bereits mehrmals Projektstandort.

Auch im kommenden Jahr wird der Klimaschutzpreis wieder ausgeschrieben. Landrat Ulrich Krebs: „Wir freuen uns schon jetzt auf hoffentlich viele Beiträge zum Klimaschutzpreis 2023. Die Ausschreibung soll die Bürgerinnen und Bürger motivieren, eigene Projekte ins Leben zu rufen und Klimaschutz aktiv zu leben. Die diesjährigen Preisträger dienen dem Einen oder Anderen dabei vielleicht als Inspiration. Denn sie zeigen, dass Kreativität und Engagement durchaus gewürdigt werden.“

Für weitere Informationen steht die Stabsstelle Klimaschutz, nachhaltige Kreisentwicklung und Umweltbildung des Hochtaunuskreises interessierten Bürgerinnen und Bürgern per Email unter klimaschutzpreis@hochtaunuskreis.de  gerne zur Verfügung.

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