Datum: 30.05.2023

Landrat Ulrich Krebs und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler bitten um weitere Unterstützung für Zhovti Vody

Anfang März machten sich ein Rettungswagen und ein Krankentransportwagen vom Landratsamt Bad Homburg aus auf den Weg in die Ukraine in die Stadt Zhovti Vody. Der Rettungswagen war eine Spende des Vereins Ukrainehilfe Taunus e.V., der auf Initiative von Landrat Ulrich Krebs gegründet worden war, und der Taunus-Sparkasse. Der Krankentransportwagen konnte dank einer Spende des Deutschen Roten Kreuzes zur Verfügung gestellt werden. Angekommen in der rund 43.000 Einwohner zählenden Stadt wurden die Fahrzeuge dem örtlichen Krankenhaus zur Verfügung gestellt.

Zu der ukrainischen Stadt Zovti Vody, die etwa 380 Kilometer südöstlich von Kiew liegt, unterhält der Hochtaunuskreis seit Februar 2023 freundschaftliche Beziehungen. Die Versorgung von Bürgern und Flüchtlingen, darunter viele aus Bachmut, stellt für die Stadt ein riesiges Problem dar. Besonders deutlich wird dies im medizinischen Bereich, denn auch schon vor dem russischen Angriffskrieg waren große Teile des medizinischen Geräts im örtlichen Krankenhaus veraltet.

Mittlerweile haben Rettungswagen und Krankentransportwagen die ersten Einsätze längst erfolgreich hinter sich gebracht. „Man muss wissen, dass die Klinik von Zovti Vody ein wesentlich größeres Einzugsgebiet hat als Krankenhäuser hierzulande“, weiß Landrat Ulrich Krebs. Einen Krankentransportwagen gab es bislang nicht, so dass vor allem Personen in kleineren Ortschaften, auf einen Rollstuhl angewiesen sind, keine Chance hatten, in das Krankenhaus zu gelangen. Das hat sich jetzt geändert. Bei Bedarf können diese Patienten nun mit dem Krankentransportfahrzeug zu Behandlungen in die Klinik gefahren werden. Vor dem Geschenk aus dem Taunus hätten sie wohl nur eine eingeschränkte medizinische Versorgung erhalten können. „Als wir die beiden Wagen in Zovti Vody übergeben haben, war der eine oder andere verantwortliche Mediziner den Tränen nahe“, erinnert sich Erwin Paske vom Verein „Gemeinsam für die Ukraine“, der die Überführung der Fahrzeuge vorgenommen hatte. „Man sei dort sehr, sehr dankbar für die Unterstützung aus dem Taunus“, versichert er.

Die Bilder, die Paske und seine Vereinskollegin Tetyana Fischer aus dem Krankenhaus von Zhovti Vody mitgebracht haben, hat den Verein Ukrainehilfe Taunus veranlasst, sich auch weiterhin für eine bessere medizinische Ausstattung des Krankenhauses einzusetzen. „Derzeit ist ein weiterer Hilfstransport in Planung“, weiß Landrat Ulrich Krebs, der auch Vorsitzender des Vereins Ukrainehilfe Taunus ist. Aktuell versuche man vor allem Krankenhausbetten in großer Zahl aufzubringen. Aber auch anderes medizinisches Gerät werde in der ukrainischen Stadt dringend benötigt und soll, wenn möglich, über den Verein besorgt werden.

Doch es fehlt nicht nur an medizinischer Ausstattung, auch ganz praktische Dinge des Alltags werden in Zhovti Vody gebraucht. Bei der Beschaffung dieser Dinge setzen Landrat Ulrich Krebs und die Stellvertretende Vereinsvorsitzende, Kreisbeigeordnete Katrin Hechler, weiterhin auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Dringend gebraucht werden Kleidung (vor allem Sommerkleidung), Haushalts- und Hygieneartikel, Babynahrung, Powerbanks und Medikamente (abgelaufene Verbandskästen, angefangene Arzneien, etwa in Blisterverpackungen, und Verbandsmaterial). Tierfutter und Tiermedikamente werden ebenfalls gebraucht.

Die im Spendenzentrum des Hochtaunuskreises abgegebenen Spenden kommen entweder ukrainischen Geflüchteten, die im Hochtaunuskreis Zuflucht gefunden haben, zugute oder aber werden nach Zhovti Vody gebracht. Außerdem wird vom Verein „Gemeinsam für die Ukraine“ ein ukrainisches Lazarett unterstützt. Hier werden für die Patienten vor allem Sweatshirts und Trainingsanzüge gebraucht.

„Leider benötigen wir weiterhin zahlreiche Spenden. Insbesondere die Menschen in der Ukraine benötigen unsere Hilfe. Sie verteidigen unsere europäischen Werte. Wir dürfen daher nicht müde werden, diejenigen, die vor dem Krieg zu uns geflohen sind, und die Menschen in der Ukraine selbst mit Lebensnotwendigen zu unterstützen“, sagt Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. Und sie appelliert: „Auch wenn der Krieg nun schon weit über ein Jahr dauert: Bleiben Sie bitte solidarisch mit den Menschen aus der und in der Ukraine und spenden Sie auch weiterhin für sie. Dann können wir viel bewirken.“

Das Spendenzentrum des Hochtaunuskreises im Gluckensteinweg 101 in Bad Homburg ist geöffnet dienstags von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr.

Eine Abholung von großformatigen Spenden kann über E-Mail an ukraine@hochtaunuskreis.de oder Telefon (06172) 999-4994 besprochen werden.

Auch Geldspenden sind bei den Vereinen höchst willkommen, um gezielt notwendige Dinge einkaufen zu können. Die Kontoverbindungen lauten:

Ukrainehilfe Taunus e.V.
IBAN: DE 59 5125 0000 0000 0033 44
BIC: HELADEF1TSK
Stichwort: Ukrainehilfe

Gemeinsam für die Ukraine e.V.
IBAN: DE 50 5004 0000 0332 8531 00
BIC: COBADEFF


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