Datum: 09.01.2024

Initiative im Hochtaunuskreis: Startschuss für Fachkräftesicherung mit Fokus auf Zukunftslösungen

Der Hochtaunuskreis steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Einem prognostizierten Fachkräftemangel in den nächsten Jahren. Um dies zu bewältigen, hatte das Kommunale Job-Center Hochtaunus (KJC) in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) und dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt eine „Zukunftswerkstatt“ im Kreishaus organisiert. Ziel ist es, regionale Wirtschaftsvertreter zusammenzubringen, um wirksame Strategien zur Fachkräftesicherung zu entwickeln.

Landrat Ulrich Krebs betonte zum Auftakt der Veranstaltung: „Der Fachkräftemangel stellt eine umfassende Herausforderung für den Hochtaunuskreis dar, die jeden von uns betrifft – sowohl die Arbeitskräfte als auch die Unternehmen und die politischen Entscheidungsträger. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass wir gemeinsam strategische Lösungen entwickeln und umsetzen, um unsere regionale Wirtschaft zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten.“

An den Fachkräftesicherungs-Workshops im Hochtaunuskreis nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen teil – einschließlich lokaler Institutionen, Unternehmen und berufsständischer Kammern. Die Veranstaltung bot eine Mischung aus informativen Vorträgen und interaktiven Diskussionsrunden. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, in kleineren Gruppen zusammenzukommen und sich intensiv über verschiedene Lösungsansätze und Maßnahmen zu den Schlüsselthemen auszutauschen.

Die aktuellen Arbeitsmarkt- und Berufsprognosen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional: Fachkräftesicherung in Hessen“ zeigen klar auf, dass auch im Hochtaunuskreis gehandelt werden muss. Die Herausforderungen durch zunehmende Renteneintritte und geringer werdende Berufseinsteigerzahlen spiegeln sich auch in den Prognosen wider, die einen erheblichen Anstieg des Fachkräftemangels bis 2028 und darüber hinaus vorhersagen.

Bestehende Strategien zur Fachkräftesicherung wurden überprüft und weiterentwickelt. Dr. Christa Larsen, Leiterin des IWAK, betonte: „In der Zukunftswerkstatt konnten wir die Herausforderungen in der Fachkräftesicherung klar definieren und aufzeigen, wo Handlungsbedarf besteht. Durch die Einbeziehung der Erfahrungen der Teilnehmenden erkennen wir die Potenziale im Land, die wir nun zielgerichtet für die zukunftsträchtige Entwicklung der Fachkräftesicherung nutzen müssen.“ Eine wichtige Erkenntnis war die Notwendigkeit, Absolventinnen und Absolventen stärker an lokale Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber zu binden. Dr. Larsen merkte an, dass eine genauere Betrachtung erforderlich sei, um Menschen und Betriebe besser miteinander zu vernetzen. Langfristig muss die Fachkräftesicherung so angepasst werden, dass der Arbeitsmarkt die Auswirkungen des demografischen Wandels bewältigen kann.

Katrin Hechler fügte hinzu: „Der Hochtaunuskreis ist ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten. Trotz steigender Einwohnerzahlen zeigt die Arbeitsmarktstatistik, dass der Fachkräftemangel auch uns vor Herausforderungen stellt. Die heutige Zukunftswerkstatt mit den Experten vor Ort hat deutlich gemacht, wo wir bereits erfolgreich sind und wo wir konkret ansetzen müssen, um den Arbeitsmarkt im Hochtaunuskreis und in den umliegenden Gemeinden nachhaltig zu stärken.“

Annette Meyer, die Fachbereichsleitung des Kommunalen Jobcenter im Hochtaunuskreis, ergänzte: „Ich bin sehr erfreut, dass wir mit dieser Veranstaltung wichtige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger mobilisieren konnten, um maßgeschneiderte Maßnahmen und Ideen für eine zukunftsfähige Fachkräftesicherung im Hochtaunuskreis auf den Weg zu bringen.“ Die Zukunftswerkstatt hat auch die Notwendigkeit hervorgehoben, in junge Menschen und die Anpassung des Ausbildungssystems zu investieren, um die Berufsausbildung attraktiver zu gestalten und junge Talente für den Landkreis zu gewinnen. Angesichts des Erfolgs der Veranstaltung sind weitere regelmäßige Workshops und Fachkräftegipfel geplant, um die erarbeiteten Ideen weiterzuentwickeln und umzusetzen. Diese kontinuierliche Anstrengung wird dazu beitragen, den Hochtaunuskreis als attraktiven Arbeits- und Lebensraum zu stärken.

Information zur Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ des HMSI
Im Rahmen der Fachkräfteinitiative des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) erklärt Claudia Wesner von der Stabsstelle Fachkräftesicherung: „Die Sicherung von Fachkräften in Hessen ist eine wesentliche Aufgabe, die alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft und eine gemeinsame Zukunftsgestaltung erfordert. Mit Maßnahmen wie der Zukunftswerkstatt legt der Hochtaunuskreis grundlegende Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft. Wir sind dankbar für die gemeinschaftliche Herangehensweise in Hessen, die es ermöglicht, durch abgestimmte Strategien regionale Ressourcen effektiv zu nutzen und neue Möglichkeiten zu eröffnen.“ Zur gezielten Stärkung der Regionen beim Fachkräftesichern hat die Stabsstelle die Fachkräfteinitiative ins Leben gerufen. Das Unterstützungsangebot des Landes besteht aus Prognosen, intraregionaler Strategieentwicklung und -sicherung sowie interregionaler Vernetzung und wird gemeinsam mit dem IWAK durchgeführt. Auf Basis von Prognosen wurden im Jahr 2023 im Rahmen der Fachkräfteinitiative beispielsweise mit allen kreisfreien Städten und Landkreisen in Hessen regionale Zukunftswerkstätten durchgeführt und so die lokalen Anstrengungen zur Fachkräftesicherung unterstützt. Weitere Informationen zur Initiative finden sich unter: https://soziales.hessen.de/fachkraeftesicherung/fachkraefteinitiative


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