Datum: 25.06.2021

Nach acht Monaten wird die Bundeswehr aus der Corona-Unterstützung des Hochtaunuskreises verabschiedet

Im späten Oktober 2020 überstiegen die hohen Inzidenzen die Kräfte des Gesundheitsamtes des Hochtaunuskreises, welche die Corona-Kontaktpersonennachverfolgung (KPNV) zu gewährleisten hatten. Daher stellte der Hochtaunuskreis – in Person von Kreisbrandinspektor Carsten Lauer – am Freitag, den 23.10.2020, einen ersten Hilfeleistungsantrag an die Bundeswehr – über das Kreisverbindungskommando (KVK) der Bundeswehr. Am 25.06.2021 hat der Hochtaunuskreis die letzten sechs Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr aus der Corona-Hilfeleistung verabschiedet. Gleichzeitig endet der Einsatz des Kreisverbindungskommandos.

„Die zivilmilitärische Zusammenarbeit stellt eine herausragende Säule der Daseinsvorsorge in der Bundesrepublik dar und hat sich in unserem Fall in der Zusammenarbeit in der aktuellen Krise hervorragend bewährt, wie auch schon in der Flüchtlings-Lage“, so Landrat Ulrich Krebs. „Wir sind sehr dankbar, dass die Soldatinnen und Soldaten uns während der Pandemie so tatkräftig unterstützt haben.

Bereits drei Tage nach Stellung des Hilfeleistungsantrags – am 26.10.2020 – trafen 30 Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillon 1 ein. Die Hilfeleistung im Bereich Corona-Kontaktpersonennachverfolgung des Gesundheitsamtes fand in den Räumlichkeiten des Landratsamtes statt und endet erst jetzt, am 25.06.2021. In der Zwischenzeit wechselten die Truppenteile das Personal ihrer Kontingente aus; dies auch bedingt durch den initial durchgängigen Einsatz mit Wochenenden. Dazu wurden die Truppenteile selbst ausgewechselt. So verabschiedete Landrat Krebs am 19. Februar 35 Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillon 1 nach fast vier Monaten im Hochtaunuskreis wieder in deren Heimat Schwarzenborn. In den letzten Wochen wurde das Unterstützungspersonal der Bundeswehr entsprechend dem Sinken der Inzidenzen (und niedrigerer KPNV) stetig reduziert, so dass an der Verabschiedung am 25.06. nur noch 6 Soldatinnen und Soldaten des derzeitigen Truppenteils Einsatzführungsbereich 2 (eine Radareinheit aus Erndtebrück) teilnehmen.

Ein zweiter Hilfeleistungsantrag wurde am Donnerstag, den 28.01.2021, gestellt. Diesmal betraf es Unterstützung bei der Schelltestung in Alten-und Pflegeheimen (APH). Die Bundesregierung hatte nach den neu eingesetzten Schnelltestregelungen angeboten, bis zur ausreichenden Personalbeschaffung durch die Heime selbst diese übergangsweise durch die Bundeswehr zu unterstützen. Am Montag, den 01.02.2021 trafen 26 Bundeswehrkräfte ein, die dann in bis zu dreizehn 2er-Teams für knapp 20 APH im gesamten Kreisgebiet unterwegs waren und – nach Diensteinteilung des Gesundheitsamtes – das Personal und die Besucher der Heime schnelltesteten. Nach neun Wochen endete dieser Hilfeleistungseinsatz und die Helfer des dann im Einsatz befindlichen „Eloka-Bataillon 932“ (Bataillon für elektronische Kampfführung Nr. 932) aus Frankenberg/Eder wurde am Ostermontag, den 05.04., durch den 1. Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr sowie die Oberstleutnante der Reserve Friedhelm Weicker und Onno Onneken vom KVK verabschiedet.

Über die ganze Zeit betreute das Kreisverbindungskommando (KVK) mit 1-2 Kameraden die abgeordneten Bundeswehrkontingente bzw. gewährleistete die stetige Zusammenarbeit Kreis – Bundeswehr. Das KVK besteht aus einem Team von 10 Reservisten, die in Notfallsituationen – wie schon der Flüchtlingskrise – aktiv werden und die reibungslose Zusammenarbeit der Organisationen des Kreises mit der Bundeswehr gewährleisten. So auch in diesem Fall: Oberstleutnant der Reserve Weicker, Leiter des KVK, hatte unverzüglich den Bereitstellungsprozess der Bundeswehrunterstützung eingeleitet und am Sonntag, 25.10.2020, wurde das KVK für den Corona-Hilfeeinsatz „aktiviert“. Alle Mitglieder des KVK stellten sich in den vergangenen neun Monaten abwechselnd dem Corona-Einsatz.

„Das Kreisverbindungskommando hat sich wieder einmal als verlässlicher Partner in Krisen-Situationen dargestellt“, so Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Thorsten Schorr. „Besonders bedanken möchte ich mich für die gute organisatorische Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt im Rahmen der Schnelltestungen, die durch die Bundeswehr-Angehörigen durchgeführt worden sind“.

Die Hilfeleistungen der Bundeswehr bei der KPNV und den Schnelltestungen in den APH waren eine sehr wertvolle und vom Gesundheitsamt und den Heimen sehr geschätzte Unterstützung. Das Ende der Hilfeleistungen ermöglicht auch die „Deaktivierung“ des KVK, so dass dessen Reserveoffiziere und – Feldwebel wieder normal, ohne Unterbrechungen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können.

In den vergangenen acht Monaten haben – durch die einsatznotwendigen Personalwechsel und Truppenteilwechsel – mehrere hundert Angehörige der Bundeswehr im Hochtaunuskreis in der Corona-Hilfe Dienst getan!

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