Datum: 20.08.2021

Schule im Normalbetrieb - gut vorbereitet ins neue Schuljahr 2021/2022

Am Montag, den 30. August 2021 beginnt für über 24.500 Schüler*innen im Hochtaunuskreis das neue Schuljahr. Die 59 kreisei-genen Schulen sind dafür gut aufgestellt, davon ist Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs überzeugt. Zusätzlich zu den bereits in den Osterferien beschafften 150 Geräten schafft der Landkreis weitere 2000 mobile Luftfiltergeräte an. Die Geräte sollen in Räu-men zum Einsatz kommen, die schulisch genutzt und bei denen aus baulichen Gründen keine voll ausreichende Stoß- und Quer-lüften möglich ist, um eine zusätzliche Filterung der Luft zu ge-währleisten. Die fachmännische Installation der Geräte ist noch im September 2021 geplant. „Dieses Thema bewegt viele Eltern und mit den wieder steigenden Infektionszahlen wachsen auch die Erwartungen nach klaren Planungen. Daher hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause betont und festgelegt, dass notwendige Maßnahmen kurzfristig getroffen werden sollen, um auch beim Auftreten von neuen Corona-Varianten oder bei einem neuen Anstieg der Inzidenzzahlen durchgängig Präsenzunterricht bei einem möglichst geringen Ansteckungsrisiko ge-währleisten zu können“, sagte Landrat Ulrich Krebs. Im Hinblick auf die sich ausbreitenden Delta-Variante sei der Schulträger vor besondere Herausforderungen gestellt. „Schnellstmöglich statten wir alle vorgesehenen Klassenräume mit mobilen Lüftungsgeräten aus, um möglichst sicheres und gesundes Lernen in den Klassen zu ermöglichen, damit die Schüler*innen voller Zuversicht ins neue Schuljahr starten können.“

Seit Frühjahr 2020 hat der Schulträger Hochtaunuskreis intensiv und kontinuierlich in die Ausstattung seiner kreiseigenen Schulen zum Schutz vor der Corona-Pandemie investiert. Jede einzelne Maßnahme ist von besonderer Bedeutung und belegt dafür, dass die Erfolge bei der Eindämmung des Infektionsgeschehens nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfen. So wurde nicht nur in die Aus-stattung der Gebäude, sondern auch organisatorisch und in die begleitenden Maßnahmen des schulischen Alltags wie beispiels-weise den Schülerverkehr und die persönliche Schutzausrüstung investiert.

Beschreibung der einzelnen Maßnahmen, ausgenommen der Ausstattung der Schulen mit IT-Infrastruktur, um den Distanzunterricht umsetzen zu können:

Persönliche Schutzausrüstung
Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 hat der Schulträger alle Schüler*innen, sowie das pädagogischen und sonstige Personal an den Schulen mit LEO Hygiene-Starterpaketen zum persönli-chen Gebrauch ausgestattet. Die Hygienepakete enthielten eine Mund-Nasen-Stoffmaske, ein Handtuch, eine Seife und einen Sei-fenbeutel. Alle Personen in und um die Schule wurden so mit ei-ner Image-Kampagne sensibilisiert und der Ausstattungsstau an Schutzmasken auf Landes- und Bundesseite überbrückt. Zusätz-lich wurde in jeder Schule, auf dem Gelände und den Parkplätzen mit Plakaten und der Symbolfigur LEO auf die Abstands- und Hygieneregeln aufmerksam gemacht.

Hygiene- und Verbrauchsmaterial für Schulen
Von Beginn der Pandemie an hat der Schulträger den Schulen ein umfangreiches Sortiment an Hygiene- und Desinfektionsmaterial sowie sonstigen Verbrauchsmaterialien (Absperrbänder, Boden-aufkleber, Spuckschutz, etc.) zur Verfügung gestellt. Um die Schu-len bei der Beschaffung und Organisation zu entlasten, wurden die Materialien zentral vom Schulträger bestellt und angeschafft. In einem zentralen Lager im alten Krankenhausgebäude in Bad Homburg v.d.H. wurden die Materialien gelagert und bei Bedarf an die Schulen ausgegeben. Zwischenzeitlich hat sich der Engpass am Markt für Seifen- und Desinfektionsmittel soweit entspannt, dass die benötigten Materialen wieder dezentral von den einzel-nen Schulen beschafft werden können. Der Fachbereich Schule und Betreuung des Landkreises steht nach wie vor den Schulen zur Seite und koordiniert bei Bedarf Bestellung und Auslieferung an die Schulen.

Reinigung
Sofort nach Ausbruch der Pandemie hat der Schulträger die Un-terhaltsreinigung der Schulgebäude erhöht und angepasst. Die Reinigung der einzelnen Unterrichtsräume wurde auf einen tägli-chen Turnus erhöht. Sanitären Anlagen werden anstatt einmal täglich, nunmehr zweimal pro Tag gereinigt. Zusätzlich wurde jeder einzelnen Schule eine „persönliche Reinigungskraft“ zur Verfü-gung gestellt, die flexibel Maßnahmen zur Desinfizierung bzw. Sonderreinigungen durchführt. Diese Personalressource wurde und wird von den Schulen außerordentlich begrüßt. Die Schullei-tung kann dadurch eine flexible und situationsbedingte Reinigung bzw. Desinfizierung durchführen lassen. Sowohl die Aufstockung der Reinigungsintervalle wie auch die personelle Zusatzressource wurden für das neue Schuljahr 2021/2022 verlängert. Die Stundenanzahl der Zusatzkraft von vormals sechs Stunden pro Tag wurde auf acht erhöht.


Schnelltests
Nach den Osterferien 2021 stellte das Land Hessen allen Perso-nen an den Schulen Schnelltests zur Verfügung, um die stufen-weise Wiedereinführung des Präsenzunterrichts umsetzen zu können. Da im Hochtaunuskreis ein wesentlicher Bestandteil des schulischen Angebots auch die Betreuung und Ganztagsangebo-te sind, wurde schnell eine Versorgungslücke offengelegt. Dem Betreuungspersonal wurde von Landesseite keine Schnelltests bereitgestellt. Der Hochtaunuskreis unterstützte hier das Betreu-ungs- und Küchenpersonal an den Schulen und stellte Schnell-tests zur Verfügung.

Versetzte Schulanfangszeiten und Verstärkerbusse
Um Frequenzen in den Schulbussen, hat der Schulträger gemein-sam mit den Schulen des Hochtaunuskreises in mehreren Ge-sprächsrunden eruiert, wie eine Entspannung der Situation er-reicht werden kann. Ergebnis: In Schulen, in denen dies organisa-torisch möglich war (Altkönigsschule Kronberg, Adolf-Reichwein-Schule Neu-Anspach, Christian-Wirth-Schule Usingen, Helmut-Schmidt-Schule Usingen, Astrid-Lindgren-Schule Usingen) wur-den die Schulanfangszeiten verschoben bzw. beginnen die älte-ren Jahrgänge mit dem Schulangebot erst zur zweiten oder gar dritten Stunde. Für Linien, die durch diese organisatorischen Maßnahmen immer noch zu wenig entlastet werden konnten, wurden ab Herbst 2020 sog. Verstärkerbusse eingesetzt. Diese Maßnahmen werden auch im neuen Schuljahr 2021/2022 fortge-setzt. Darüber hinaus wurden alle Schulen, die mit der Taunus-bahn erreichbar sind, auch von der vom Verkehrsverband Hoch-taunus (VHT) unterstützten LEO Image-Kampagne umworben. Schüler*innen sollen motiviert werden vom Bus auf die Bahn um-zusteigen, auch wenn dies mitunter einen etwas längeren Fuß-weg zum Bahnhof zur Folge hat. Außerdem unterstützten zahlrei-che Angebote und Aktionen zum Thema „Schulradeln“ den Ein-satz des Fahrrads.

Mechanische Lüftungsanlagen und mobile Luftfiltergeräte und CO2 Ampeln
Im Rahmen der Schulbauinitiative sind bereits viele Schulen im Hochtaunuskreis mit mechanischen Be- und Entlüftungsanlagen ausgestattet worden. Auf Grundlage des damals geltenden Hygie-neplans 7.0 des Hessischen Kultusministeriums, den Ausführun-gen des Umweltbundesamtes und einer ersten Studie der Goethe Universität Frankfurt zum Einsatz von mobilen Luftfiltergeräten an einer Schule in Wiesbaden, hatte der Schulträger erste mobile Luftfiltergeräte angeschafft. Aufgrund einer Abfrage der Schulen, welche Räume nicht quergelüftet werden können, wurden insge-samt 150 mobile Luftfiltergeräte beschafft. Noch in den Osterferien 2021 wurden diese an die Schulen verteilt. Parallel dazu wurde eine Langzeitstudie der Goethe Universität zum Einsatz mobiler Luftfiltergeräte an zwei Schulen des Hochtaunuskreises initiiert. Am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium und an der Ketteler-Francke-Schule in Bad Homburg v.d.H. wurden entsprechende Geräte getestet. „Für dieses Engagement zugunsten der Kinder- und Ju-gendlichen bin ich dankbar“, sagte der Landrat und bedankte sich, bei der Goethe Universität, den Lehrer*innen, sowie den beiden Schulleitungen für ihre umfassende Unterstützung und Beteiligung.

Im Rahmen der Studie ist man zu dem Zwischenergebnis gekom-men, dass die Luftreinigungsgeräte die Fensterlüftung nicht ersetzen. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass sich „Fensterlüften, ergänzt durch einfache technische Hilfsmittel wie mobile Luftfiltergeräte“, sehr gut zum Schutz vor Corona-Infektionen und der Aerosolübertragung eignet. Mit Blick auf den Herbst folgt der Landkreis als Schulträger den Empfehlungen aus der Studie und stattet seine Schulen nun bestmöglich aus. Es werden auch Unterrichtsräume ausgestattet, in denen eine Stoßlüftung nur schwer möglich ist oder nicht für ausreichenden Luftaustausch gesorgt werden kann. Wichtig ist, dass das regelmäßige Lüften der Klas-senräume dadurch nicht entfällt. Die getesteten Geräte entsprachen mit Leistung und Kapazität der Herstellerangaben und sorgten für eine gute und homogene Luftströmung im Klassenraum. Größere Geräte (mit mehr kW Leistung) trugen allerdings zu einer Geräuschentwicklung bei, die vor allem Schüler*innen in höheren Jahrgangsstufen als zunehmend störend empfunden haben. Kleinere Geräte stören dagegen weniger. Um die erforderliche Kapazität der zu filternden Raumluft und damit des Luftdurchflusses zu gewährleisten, wird daher empfohlen, bei vollbesetzter Klas-senstärke eher zwei dieser Geräte pro Raum einzusetzen. Die Investition der Geräte beläuft sich auf rund 500.000 Euro. "Mobile Luftfilter stellen einen weiteren Baustein zu den bereits getroffenen Schutzmaßnahmen dar, um bestmögliche Sicherheit im Schulbetrieb zu gewährleisten“, sagte Ulrich Krebs. Er betont, dass aber nicht die Testung, Maske, Abstand und die Einhaltung von Hygieneregeln dadurch ersetzt würden. Jeder Euro, der mittlerweile über 3,5 Millionen, die in Maßnahmen der Pandemieabwehr investiert wurden, seien es dem Kreis wert, um allen in der Schule tätigen Personen einen bestmöglichen Schutz bieten zu können, so Krebs.

Alle oben geschilderten umfangreichen Maßnahmen des Schulträgers unterstützen und begleiten die Schulen im alltäglichen Schulleben. Für alle Schulen gibt es seitens des Landes Hessen ein stetig aktualisiertes Hygienekonzept, welches selbstverständlich auch in den Schulen des Hochtaunuskreises zur Anwendung kommt und umgesetzt wird. Alle zentralen Herausforderungen können nur im Dialog gelingen – gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften, Schüler*innen, Schulträgern, Sozialpartnern und vielen weiteren Interessenvertreter*innen. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten muss sein, die Pandemie einzudämmen, um die Gesundheit aller Personen in den Schulen im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten auszuschöpfen, damit ein sicherer Schulstart gewährleistet wird.

Nach der aktuellen Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko), Corona-Impfungen bei Kindern ab zwölf Jahren zu empfehlen, wird das Impfzentrum des Kreises mit den mobilen Impf-teams niedrigschwellige Impfangebote an den Schulen im Landkreis anbieten. Das Angebot ist natürlich höchst freiwillig.

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