Datum: 22.09.2023

Jahresempfang des Hochtaunuskreises:
Ein höchst gelungener Matchpoint

Matchpoint – so heißt im Tennis der entscheidende Ballwechsel, der über den Sieg entscheidet. „Matchen“ bezeichnet aber auch ein Zusammentreffen von Personen, die sich untereinander verstehen, sich austauschen und gemeinsam eine gute Zeit verbringen. So gesehen war der Matchpoint am Donnerstagabend der Christian-Wirth-Saal in Usingen, in den der Hochtaunuskreis zu seinem Jahresempfang eingeladen hatte. Und da der Ehrengast an diesem Abend die frühere hessische Weltklasse-Tennisspielerin Andrea Petkovic war, hatte sich der Hochtaunuskreis dazu entschlossen, diesen Abend unter das Motto „Matchpoint“ zu stellen.

Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren der Einladung von Landrat Ulrich Krebs gefolgt. In seiner Begrüßung verwies der Landrat darauf, dass das Motto des Abends ganz besonders gut zu Usingen passe. Schließlich komme mit Mara Guth eine der hoffnungsvollsten deutschen Tennistalente aus Usingen. Zugleich schlug er den Bogen zum Veranstaltungsort, der im Rahmen der Schulbauinitiative des Kreises entstanden ist. „Diese Initiative will ich auch weiterhin fortführen. Sie ist ein Markenzeichen des Hochtaunuskreises“, unterstrich er deren Bedeutung. Allerdings räumte er auch ein, dass man in Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab den Schuljahr 2026/27 vor großen Herausforderungen stehe. Denn: „Auch wenn wir gut vorbereitet sind, erwarten wir von Bund und Land Antworten zur Umsetzung und Unterstützung. Dabei gehe es nicht nur um Geld, sondern vor allem um die fehlenden Betreuerinnen und Betreuer.“

Usingen, so Krebs, zeige, dass man im Taunus gut leben könne. Daher wolle er sich dafür einsetzen, dass das Krankenhaus mit einer eigenen Notaufnahme erhalten bleibe. Zum guten Leben gehöre aber auch eine gute Anbindung an Frankfurt. Gerade deswegen sei die Elektrifizierung der Taunusbahn so wichtig. „Damit holen wir die

S-Bahn nach Usingen“, betonte er. Jede seriöse Kosten-Nutzen-Rechnung zeige, dass dies eine riesige Chance für das Usinger Land sei. Usingen und der Taunus stünden für Offenheit und Gastfreundlichkeit, wie die Laurentiuskerb beweise, sagte Krebs. Hier sei man bereit, Menschen aufzunehmen, auch wenn dies zugleich eine Herausforderung. Nicht nur für die Kommunen und den Kreis selbst, sondern ebenso für Bund und Länder. Hier müsse die Politik auf allen Ebenen Antworten finden.

Er freue sich, sagte Landrat Krebs, dass man Andrea Petkovic für diesen Abend als Ehrengast habe gewinnen können. Denn die Bad Homburg Open, mit dem Andrea Petkovic eng verbunden sei, bedeute eine tolle Werbung nicht nur für Bad Homburg, sondern auch für den ganzen Taunus. Das erfülle ihn mit Stolz. Im Gespräch mit Moderatorin Christina Ringer gestand Andrea Petkovic, die in diesem Jahr bei den Bad Homburg Open ihr Abschiedsspiel als Tennis-Profi bestritten hatte, dass der emotionalste Matchpoint ihres Lebens, der von Angelique Kerber gewesen sei, mit der sie in der Nationalmannschaft zusammengespielt habe. Mit dem verwandelten Matchball zogen sie gemeinsam ins Finale des Fed-Cups, der Mannschafts-WM, ein. Für Tennisspielerinnen, die meist alleine unterwegs sind, sei so ein Mannschaftserlebnis etwas ganz Besonderes, erklärte Andrea Petkovic.

In einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit Landrat Ulrich Krebs betonte der Ex-tennis-Profi die Rolle des Sports für die Integration. „Meine Eltern flüchteten aus Jugoslawien vor dem Krieg. Tennis hat uns hier in Deutschland die Ankunft erleichtert“, erinnerte sie sich. „Mit Hilfe von Sport können wir junge Menschen integrieren“, pflichtete ihr Landrat Krebs bei. Daher sei es wichtig, Vereine in dieser Arbeit zu unterstützen. Allerdings wollte der Landrat diese Integrationsarbeit nicht nur auf Sportvereine begrenzt sehen. Auch bei Feuerwehren, Rettungsdiensten und in kulturtreibenden Vereinen werde diese Arbeit geleistet. Wenn dies dort gelingt, dann „ist das eine bereichernde Integration für uns alle. Denn dann kommt auch etwas zurück“, sagte Krebs.

Von einem solchen gelungenen Beispiel berichtete der Vorsitzende der Usinger Turn- und Sportgemeinde, Matthias Drexelius. Die Fußballer des Vereins hätten große personelle Sorgen gehabt, da es viele Abgänge gegeben habe. Aber durch eine Nachfrage beim Türkischen Kulturverein habe man 38 neue Mitglieder im Verein begrüßen können. „Das lief wunderbar reibungslos, und alle hätten davon profitiert, berichtete Drexelius. Als kleines Dankeschön überreichte der Landrat dem Vereinsvorsitzenden drei Fußbälle, die er aber als symbolisches Dankeschön an alle Vereine verstanden wissen wollte, die ebenfalls in der Integration Hervorragendes leisten.

Mit dem Eintrag ins goldene Buch des Hochtaunuskreises endete der offizielle Teil des Abends. Was folgte waren noch Stunden mit Gesprächen bei leckerem Essen vom Taunus Menü Service und launiger Live-Musik von den Schwindlern. Und alle Gäste waren sich einig, dass dies ein höchst gelungene Matchpoint war.

Ein besonderer Dank des Hochtaunuskreises gilt der Taunus-Sparkasse, die - wie auch schon in der Vergangenheit - den Empfang wieder unterstützt und somit mit ermöglicht hat


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