Datum: 09.11.2023

Gedenken an Novemberpogrome

Zur Zentralen Gedenkveranstaltung des Hochtaunuskreises aus Anlass des 85. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 hatten sich am vergangenen Dienstag rund 120 Bürgerinnen und Bürger im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg v. d. Höhe versammelt. Die Veranstaltung, ausgerichtet vom Hochtaunuskreis in Verbindung mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus, stand in diesem Jahr deutlich im Zeichen der aktuellen Situation in Israel und dem Gaza-Streifen.
Landrat Ulrich Krebs betonte in seiner Begrüßung, dass die Wurzeln des heutigen Nahost-Konfliktes in der Verfolgung und Ermordung der Juden durch das nationalsozialistische Deutschland zu finden sind und deshalb ein unmittelbarer Bezug zwischen den Ereignissen der Novemberpogrome vor Ort im Taunus und dem Kampf des Staates Israel um sein Existenzrecht besteht. Als Gastredner betone Prof. Alfred Jacoby aus dem Vorstand des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen die Bedeutung des Dialogs und des Gesprächs über religiöse und weltanschauliche Grenzen hinweg. Den unmittelbaren Bezug zum Hochtaunuskreis stellte Angelika Rieber, die Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus, her, die gemeinsam mit Schülern des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums Selbstzeugnisse von Bad Homburger Verfolgten zu Gehör brachte. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkstunde durch Sergio Katz an der Violine.
Im Anschluss fand am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus die Kranzniederlegung der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe statt, bei der Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak vor allem das gute, hoffnungsvolle Miteinander zwischen Juden und Nichtjuden in Bad Homburg betonte. Nach christlichen und jüdischen Gebeten am Mahnmal bildete die Besichtigung einer Ausstellung im Foyer der Volkshochschule Bad Homburg den Ausklang der Veranstaltung, wo Imrich Donath Bilddokumente zur Bad Homburger Synagoge aus dem Stadtarchiv Bad Homburg v. d. Höhe zusammengestellt hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 20. November Volkshochschul-Foyer zu besichtigen.


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