Datum: 05.03.2024

Mit Messgeräten aus dem Taunus dem Propangas auf der Spur

150.000 Liter Propangas fasste der Tank in Hadamar, der in der vergangenen Woche leckgeschlagen war, so dass das Gas ausströmen konnte. Den Hadamarer Einsatzkräften gelang es zunächst nicht, das Leck zu schließen und forderte deswegen Hilfe an. Einige, die den Kameraden im benachbarten Landkreis zur Hilfe eilten, waren Feuerwehrleute aus dem Hochtaunuskreis, die der Gefahrstoff-ABC-Messgruppe des Kreises angehören. Die Gruppe verfügt über hochsensible Handmessgeräte, die in der Lage sind, Gaskonzentrationen zu ermitteln und auf ihr Gefahrenpotenzial hin zu analysieren.

Genau das wurde in Hadamar dringend benötigt, denn die Situation vor Ort war äußerst gefährlich. Propan ist hochentzündlich und bildet in Kontakt mit der Luft explosive Gemische. Die Einsatzleitung entschloss sich deswegen, alle Gebäude im Umkreis von 400 Metern rund um den defekten Gastank zu evakuieren. Dass dies keine übertriebene Vorsichtsmaßnahme war, zeigte sich in der Nacht zum Dienstag vergangene Woche, als ein Gebäude in der Sperrzone offenbar durch eine Propangas-Verpuffung zusammenstürzte. Dabei wurde ein Anwohner, der unerlaubterweise in das Haus zurückgekehrt war, schwer verletzt.

Fast eine Woche strömte das Gas aus, bevor die rund 700 evakuierten Personen am vergangenen Wochenende in ihre Häuser zurückkehren konnten. Dass es nicht noch länger dauerte, lag auch an den Einsatzkräften aus dem Taunus. Die 15 Mitglieder der in den Katastrophenschutz des Hochtaunuskreises eingebundenen Feuerwehreinheit hatten sich am Mittwochvormittag mit sechs Fahrzeugen (2 Erkundungswagen, 1 Gerätewagen Atemschutz, 1 Gerätewagen Logistik, 1 Einsatzleitwagen und 1 Kommandofahrzeug) auf den Weg gemacht.
An der Einsatzstelle wurden die Einheit sogleich in einem Abschnitt des Gewerbegebietes eingesetzt, wo sich das Tankleck befand, sowie im Bereich des eingestürzten Wohnhauses, damit das Technische Hilfswerk dort gefahrlos in den Trümmern des eingestürzten Hauses arbeiten konnten. Unter der Einsatzleitung des Stellvertretenden Kreisbrandinspektors Lars Benndorf war es Aufgabe der Einsatzkräfte, vor allem Kanäle und Keller zu untersuchen, denn da Propangas schwerer ist als Luft, sammelt es sich an tief gelegenen Orten an.

Auch für den Donnerstag meldeten sich die Hochtaunus-Retter einsatzbereit unter Einsatzleitung des Bad Homburger Leiters der Feuerwehr und Kreisbrandmeisters Daniel Guischard. Eine Anforderung für Freitag wurde hingegen abgelehnt, da die stark beanspruchten Messegräte erst regeneriert werden mussten.

Die Fahrzeuge wurden vom Hessischen Innenministerium und dem Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz finanziert und der beim Kreis angesiedeltem Katastrophenschutzbehörde übergeben. Sie sind in Bad Homburg, Friedrichsdorf, Oberursel und Kronberg stationiert. Von den dortigen kommunalen Feuerwehren stammen auch die 15 beteiligten Einsatzkräfte.

Die hochsensiblen Messgeräte sind jedoch eine Anschaffung des Kreises. „Natürlich sind wir froh, wenn diese Geräte nie gebraucht werden“, so Landrat Ulrich Krebs. „Andererseits ist es aber auch wichtig, über sie verfügen zu können, um im Einsatzfall Einsatzkräfte und Bevölkerung zu schützen.“ Er bedankte sich bei den Taunushelfern für ihren Einsatz und sei froh, dass auch durch die Hilfe aus dem Taunus mögliche weitere Personenschäden vermieden worden seien.


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