Datum: 06.05.2024

Riedelbacher Grundschule am Sommerberg als Naturparkschule zertifiziert

Seit vielen Jahren engagieren sich die Lehrkräfte und Kinder der Weilroder Grundschule am Sommerberg in Riedelbach mit unterschiedlichen Themen für den Natur- und Umweltschutz. So machte sich die Schule im Dezember 2021 gemeinsam mit dem Forstamt Weilrod auf den Weg, um auf einem Gelände oberhalb der Schule ihren eigenen Schulwald zu pflanzen. Seitdem unterstützen die Klassenstufen 3 und 4 in regelmäßigen Abständen das Forstamt bei der Pflege „ihres Waldes“. Wanderungen und Ausflüge führen sie immer wieder dorthin, um die Entwicklung der kleinen Bäumchen zu beobachten und Interessantes über das Ökosystem Wald und Nachhaltigkeit zu erfahren. In den vergangenen Jahren wurden so bereits weit über 200 neue Bäume gepflanzt.

Auch wurden bereits vor zehn Jahren an der Schule die ersten Fledermauskästen aufgehängt. Inzwischen bieten sechs Kästen den nächtlichen Luftakrobaten ein Zuhause. Mit Unterstützung des NABU wurden Projekttage zum Thema Fledermäuse durchgeführt, und die Schule wurde mit einer Plakette zum fledermausfreundlichen Haus ausgezeichnet. In den folgenden Jahren wurden insektenfreundliche Blumen (auch für nachtaktive Insektenarten) gesät und Insektenhotels gebaut. In dem Projekt „Vom Ei zum Schmetterling“ haben die Kinder Distelfalter selbst herangezogen, um den Lebenszyklus der Tiere und ihre Metamorphose zu beobachten.

2023 startete die Schule eine große Müllsammelaktion rund um das Schulgebäude. Es wurde sich mit dem Thema Mülltrennung beschäftigt, und sogar der Besuch eines Unverpackt-Ladens stand auf dem Programm. Des Weiteren lernen die Kinder in dem Projekt „Wie kommt der Apfel in die Flasche?“ schon seit mehreren Jahren den Lebensraum Streuobstwiese in unterschiedlichen Jahreszeiten kennen. Im Herbst wird dann gekeltert und der leckere Saft verkostet.

Daher lag der Entschluss, Naturpark-Schule Taunus zu werden, auf der Hand. Seit Freitag, 3. Mai, steht fest, dass dieser Schritt geglückt ist. Nun darf sich die Grundschule am Sommerberg offiziell Naturpark-Schule nennen. Sie ist damit nach der Viktoria-Schule in Kronberg die zweite Schule im Kreis, die die Zertifizierungsphase erfolgreich durchlaufen hat. Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs überreichte gestern gemeinsam mit Naturpark-Geschäftsführer Uwe Hartmann die entsprechende Urkunde und Plakette an Schulleiterin Kathrin Schnalle und ihr Kollegium. Für weitere Naturbeobachtungen wurden fünf Vogelnistkästen überreicht, welche auf dem Schulgelände aufgehängt werden.

„Das ist eine Auszeichnung, auf die die Schulgemeinde sehr stolz sein kann“, sagte Landrat Ulrich Krebs, „denn die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit gehören zu den drängendsten Fragen der Gegenwart, weil es darum geht, wie wir in Zukunft leben wollen.“ Eine Naturparkschule verpflichte sich, diesen Themen einen breiten Raum in ihrem Schulprofil einzuräumen. Dadurch sensibilisiere man die Kinder für diese Themen und gebe ihnen das Rüstzeug, eigenständig Zusammenhänge in der Natur zu erkennen und zu verstehen. „Gleichzeitig lernen die Kinder die Natur wertzuschätzen. Das ist umso wichtiger, denn nur, was man wertschätzt, ist man auch bereit zu bewahren“, unterstrich der Landrat.
Dass die Kinder von den Themen Natur und Nachhaltigkeit begeistert sind, wurde bei der kleinen Feierstunde zur Übergabe der Urkunde im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Freitagsversammlung der gesamten Schulgemeinde deutlich. Mit großer Überzeugung stellten sie den Gästen und Mitschülern einzelne Projekte vor, denen sie sich im vergangenen Jahr gewidmet hatten.

Naturpark-Schulen und -kitas im Hochtaunuskreis

Die zertifizierten Einrichtungen bringen Kindern Naturparke als vielfältige Lern- und Erfahrungsorte nahe, sensibilisieren sie für die Besonderheiten der Heimat, ermöglichen einen regionalen Bezug zu Bildungsplänen sowie die originäre Erfahrung von Natur und Kultur im Umfeld der Schule und leisten somit einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Und ganz nebenbei machen sie auch einfach jede Menge Spaß! An der Zertifizierung interessierte Einrichtungen können sich an die Stabsstelle Klimaschutz, nachhaltige Kreisentwicklung und Umweltbildung im Hochtaunuskreis wenden: Per E-Mail an umweltbildung@hochtaunuskreis.de oder telefonisch unter der Rufnummer (06172) 999-9231.



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