Datum: 25.01.2022

Das Radverkehrskonzept steht - bald treten wir in die Pedale

Das Radverkehrskonzept für den Hochtaunuskreis ist auf den Weg gebracht. Rund ein Jahr lang hat der Landkreis gemeinsam mit dem Planungsbüro RV-K aus Frankfurt, den kreisangehörigen Kommunen und weiteren Akteuren an dem Konzept gearbeitet, das die Entwicklung des Radverkehrs in den nächsten Jahren aufzeigt. Das Ergebnis ist ein Katalog von 187 Maßnahmen, die Lückenschlüsse herstellen und die Situation für Radfahrende ver-bessern sollen. "Ich freue mich, dass das Radverkehrskonzept für den Hochtaunuskreis jetzt fertiggestellt werden konnte", sagte Landrat Ulrich Krebs. Finanziert wurde die Erstellung des Kon-zepts mit einer Zuwendung aus Mitteln der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH). Den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung soll es als Grundlage für weitere Planungen dienen.

Das dem Projekt zugrundeliegende Ziel ist, die Vernetzung aller Städte, Gemeinden und Orts- und Stadtteile im Hochtaunuskreis mit mehr als 500 Einwohner*innen. Durch die Ermittlung der wichtigsten Quellen und Ziele für den Alltagsradverkehr wurde das Potenzial aller in Frage kommenden Verbindungen bewertet. In einer ersten Online-Beteiligung im November und Dezember 2020 konnten Bürger*innen Verbindungswünsche, Problemstellen und weitere Bedarfe melden. Dann ging es für das Planungsbüro auf die Straße: Etwa 1.200 Kilometer Radwegenetz im gesamten Hochtaunuskreis haben die Planer*innen mit dem Fahrrad befahren und dokumentiert. So entstand der erste Entwurf des zukünftigen Radwegenetzes mit entsprechenden Maßnahmenempfehlungen zur Umsetzung. Dieser erste Entwurf wurde dann mit den Kommunen, Nachbarlandkreisen und einer Steuerungsgruppe mit Vertreter*innen aus der Verwaltung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, dem ADFC und weiteren Institutionen abgestimmt. Anhand verschiedener Kriterien wie dem Kosten-Nutzen Verhältnis, der Bedeutung der Verbindung und der Vernetzung mit dem öffentlichen Personennahverkehr wurde eine fachliche Priorisierung aller Maßnahmen vorgenommen.

Im September und Oktober 2021 fand schließlich eine zweite Online-Beteiligung statt, in der die Bürger*innen die Maßnahmenvorschläge bewerten und kommentieren konnten. Diese Bewertung floss in die weitere Abstimmung mit ein, die Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen wurde.

Das nun vorliegende Radverkehrskonzept für den Hochtaunuskreis enthält neben dem Ergebnisbericht ein priorisiertes Maßnahmenprogramm mit überschlägiger Kostenschätzung als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung. Für den Hochtaunuskreis fällt damit der Startschuss zur Umsetzung. Die politischen Beschlüsse sind vorbereitet, Budget für die kommenden Jahre ist im Haushalt eingestellt und die Umsetzung erster Maßnahmen ist in Planung. Doch nicht alle Maßnahmen sind in Verantwortung des Kreises. Das Land Hessen und die Städte und Gemeinden bekommen ebenfalls zahlreiche Maßnahmenempfehlungen für ihre jeweiligen Zuständigkeitsbereiche mit auf den Weg.

Landrat Ulrich Krebs sieht die Kreisverwaltung weiterhin in der Rolle des Koordinators für Radverkehrsplanung „Unser Ziel ist es, Lückenschlüsse herzustellen und damit ein durchgängiges, attraktives Radwegenetz im Hochtaunuskreis zu schaffen. Im Fokus ist dabei vor allem auch die Anbindung des Usinger Landes an den Vordertaunus, aber auch die Anbindung an den SPNV (Bike + Ride).“ Über den bereits 2018 gegründeten „Runden Tisch Radverkehr“ unter Leitung der Mobilitätsbeauftragten des Landkreises, werde ein kontinuierlicher Austausch angestrebt, um auch den Fortschritt in den Kommunen zu unterstützen und zu begleiten. Anstehende Baumaßnahmen an Kreisstraßen schließen in Zukunft immer die Überprüfung der Realisierbarkeit eines begleitenden Radweges ein, der dann mit der Baumaßnahme gemeinsam umgesetzt werden solle. Auch Radabstellanlagen und Lademöglichkeiten für E-Bikes und Pedelecs an den eigenen Kreisliegenschaften rücken in den Fokus: „Der Bedarf an Abstell- und Lademöglichkeiten für Fahrräder ist enorm gewachsen und wird das auch noch weiter tun. Daher werden wir die Nachfrage im Blick behalten und bei Bedarf entsprechende Anlagen ergänzen“, verrät der Landrat. Es sei ein gutes Zeichen, dass das Angebot angenommen werde, betont der Kreischef weiter. Nachhaltigkeit und Klimaschutz gehen hier Hand in Hand und dies wolle der Kreis weiter fördern: „Im Fokus des Hochtaunuskreises und meiner Politik der kommenden Jahre steht ganz klar eine (umwelt-) bewusste Mobilität zu fördern und auszubauen. Mit dem Radverkehrskonzept geben wir nun den Startschuss für den weiteren Ausbau“, betont Krebs.

Der Abschlussbericht kann auf der Website des Hochtaunuskrei-ses (www.hochtaunuskreis.de) eingesehen werden. Dort ist auch der Link zu einer interaktiven Karte hinterlegt, die alle 187 entwickelten Maßnahmen enthält.


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