Datum: 09.08.2023

Dolmetscher zwischen Bürger und Behörde

Ombudsmann Waldemar Schütze legt seinen Jahresbericht vor.

Wenn man Waldemar Schütze fragt, wie er seine ehrenamtliche Tätigkeit als Ombudsmann des Hochtaunuskreises beschreiben würde, dann sagt er: „Ich bin ein Dolmetscher zwischen Kunde und Behörde.“ Diese Dolmetscheraufgabe führt Schütze nun schon seit elf Jahren aus und gibt darüber in seinem Jahresbericht Auskunft. Und seine Bilanz kann sich sehen lassen. Zwar musste Schütze noch immer 164 Schriftstücke aufsetzen und zahlreiche Gespräche mit dem Kundenreaktionsmanagement des Kommunalen Jobcenters (KJC) führen. Und dennoch sei seine Tätigkeit eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, wie er findet. „Jeder Widerspruch und jeder Prozess vor einem Sozialgericht, den wir vermeiden können, hilft allen Beteiligten“, sagt er.

An den Ombudsmann des Hochtaunuskreises können sich Kunden des KJC wenden. Nämlich immer dann, wenn sie einen Rat brauchen, Sachverhalte nicht verstehen oder sich ungerecht behandelt fühlen oder aber unsicher im Umgang mit der Behörde sind. „Wir sind Waldemar Schütze für sein Engagement außerordentlich dankbar. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich jemand über einen so langen Zeitraum ehrenamtlich und so intensiv mit der komplexen Materie der Sozialgesetzgebung beschäftigt“, sagte Kreisbeigeordnete Katrin Hechler, die sich bei der Übergabe des Ombudsmann-Berichts bei Schütze mit einem Blumenstrauß bedankte.
Und auch Annette Meyer, Leiterin des KJC, lobte Schütze. „Der Ombudsmann ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle unsere Kunden, wenn sie das Gefühl haben, dass bei der Bearbeitung ihres Falles Probleme gibt. Da er kein Mitarbeiter des KJC ist, wird er als neutrale Person wahrgenommen.“ Das baue Ängste ab und schaffe eine besondere Vertrauensbasis.

Aus den Erfahrungen des Ombudsmanns wurden in der Vergangenheit Mechanismen entwickelt, um Konfliktsituationen und Probleme zu minimieren. So arbeitet Schütze sehr eng mit dem Kundenreaktionsmanagement des KJC zusammen Dorthin kann sich jeder Kunde der Behörde wenden, wenn es Probleme gibt. Bei kleineren oder allgemeinen Anfragen können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt Auskunft geben, bei konkreten Nachfragen wird der betreffende Sachbearbeiter angeschrieben und um Auskunft gegeben, inklusiver einer Fristsetzung zur Beantwortung. „Das funktioniert sehr gut“, sagt Annette Meyer. Denn auch wenn in der vorgegebenen Zeit keine Lösung des Problems möglich gewesen sei, so sei der Sachverhalt dennoch in der Klärung und der Kontakt zwischen Sachbearbeiter und Kunde hergestellt.

Dieser Kontakt zwischen zuständigem Sachbearbeiter und Kunde ist keineswegs so selbstverständlich wie er erscheinen sollte. Das liegt in der Komplexität der Sozialgesetzgebung begründet. Denn es gibt nicht den einen Sachbearbeiter pro Kunden, sondern je nach Sachverhalt sind das zwei, drei oder vier verschiedene Sachbearbeiter, die über Teilaspekte des Antrags zu befinden haben. „Hier wäre eine Vereinfachung der Sozialgesetzgebung sicherlich hilfreich, denn für Außenstehende ist das kaum nachvollziehbar“, räumt auch Kreisbeigeordnete Hechler ein.

Der Ombudsmann arbeitet auf der Grundlage einer Vereinbarung die zu Beginn seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, Ende Dezember 2011 zwischen Hochtaunuskreis und Waldemar Schütze in 14 Punkten geschlossen wurde. Neben der Ehrenamtlichkeit ist die Unabhängigkeit sowie mittels Vollmacht Akteneinsicht nehmen zu können, die wichtigste Grundlage dafür, dass sich die Kunden bzw. Hilfebedürftigen vertrauensvoll an den Ombudsmann wenden können. In den Kontakten mit den Kunden/Hilfebedürftigen wird das einzelne Problem herausgearbeitet und gegenüber dem Kundenreaktionsmanagement vorgetragen. Nur so kann, sowohl das rechtliche als auch das persönliche Interesse eines jeden Einzelnen gelöst werden. Die Beratung durch den Ombudsmann dient somit dem gemeinsamen Ziel: Eine zügige und effektive Antragsbearbeitung möglich zu machen: Ombudsmann und Kommunales Jobcenter ziehen an einem Strang im Sinne der hilfebedürftigen Menschen.

Zu den Öffnungszeiten des Ombudsmannes des Hochtaunuskreises
Die Sprechzeiten sind:
Dienstags von 10.00 bis 12.00 Uhr
Donnertags von 16.00 bis 18.00 Uhr allerdings bis auf Weiteres nur über Telefon: 01672-999 8888
E-Mail: ombudsmann@hochtaunuskreis.de

Kontakt Kundenreaktionsmanagement des Hochtaunuskreises
Montag bis Donnerstag von 9 bis 11 Uhr
Telefon (06172) 999-8333
Fax: (06172) 999-9820
E-Mail: Kundenreaktionsmanagement-KJC@hochtaunuskreis.de

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