Datum: 27.04.2023

Girls' Day im Landratsamt

Der Girls’ Day soll Mädchen und jungen Frauen Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder geben. Dabei soll mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, dass solche Jobs „Berufe für Jungs“ seien. Auch der Hochtaunuskreis beteiligt sich seit vielen Jahren an diesem Aktionstag. In diesem Jahr waren zehn Mädchen der Einladung des Kreises gefolgt.

„Wir wollen damit zeigen, dass es die tradierten Rollenbilder von Männer- und Frauenberufen nicht mehr gibt“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr, der die Jugendlichen im Landratsamt begrüßte. Und das sei auch gut so, denn „Frauen haben längst bewiesen, dass sie in jedem Beruf die gleichen Anforderungen erfüllen können wie Männer“.

Dass manche Berufswege nicht immer gerade sind, lernten die Mädchen bei Heike Orth von der Stabsstelle Klimaschutz, nachhaltige Kreisentwicklung und Umweltbildung. Sie absolvierte erfolgreich eine Ausbildung zur Garten- und Landschaftsgärtnerin, als dies noch als typischer Männerberuf galt, da es das Vorurteil gab, die Arbeit sei für Frauen körperlich zu anstrengend. Dem Metier ist Heike Orth treu geblieben, denn es folgte ein Studium Garten- und Landschaftsarchitektur – ein Studiengang, der ebenfalls überwiegend von Männern absolviert wird. Inzwischen gibt sie ihr Wissen als Umweltpädagogin an Schülerinnen und Schüler weiter. Gemeinsam mit den Mädchen des Girls’ Day bastelte Heike Orth Insektenhotels, die die Teilnehmerinnen mit nach Hause nehmen durften. Vier weitere gefertigte Insektenhotels werden auf dem Areal des Landratsamtes aufgestellt. Dort sollen sie künftig Wildbienen, Hummeln und Solitärwespen als Domizil dienen. Diese Insekten sind für den Naturhaushalt unverzichtbar sind, da sie kleine und verstreut wachsende Wildpflanzen bestäuben und so die Existenz selten gewordener Pflanzen sicherstellen.

Feuerwehrmann zu sein – das war und ist der Wunsch von (fast) jede Jungen. Für Mädchen sei das aber kein Beruf, so war früher oftmals die landläufige Meinung. Aber auch hier haben sich die Zeiten geändert. Feuerwehrfrauen finden sich längst in fast allen Einsatzabteilungen im Hochtaunuskreis. Kein Wunder, denn der Beruf ist überaus spannend und abwechslungsreich, mitunter aber auch herausfordernd. Denn in dem Beruf geht es nicht nur darum, Brände zu bekämpfen, sondern auch um die Rettung von Menschenleben nach Unfällen oder in Katastrophenfällen, Tierrettungen, technische Hilfeleistungen und vieles mehr. Die Feuerwehren müssen daher für viele Einsatzszenarien gewappnet sein und die richtige Ausrüstung auf den Einsatzfahrzeugen parat haben.

Was da alles dazugehört, wurden den Mädchen des Girls‘ Day am Beispiel verschiedener Feuerwehrfahrzeuge demonstriert, die im Hof des Landratsamtes vorgefahren waren und die alle dem Katastrophenschutz zugerechnet werden. Dazu zählten ein Wechsellader, ein ABC-Erkundungsfahrzeug und ein Mischfahrzeug. Auch ein Krankentransportwagen Typ B des DRK Hochtaunus, Ortsverband Oberursel, ebenfalls zum Katastrophenschutz zählend, war zum Landratsamt gekommen, um sich den Jugendlichen zu präsentieren. Kein Wunder, schließlich arbeiten die Rettungskräfte von DRK und Feuerwehr nicht nur beim Girls‘ Day Hand in Hand.

„Der Girls’ Day ist eine wunderbare Sache“, so Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr. „Hier werden Jugendliche an spannende Berufe herangeführt und Berührungsängste abgebaut. Die Mädchen hatten heute einen Riesenspaß – und vielleicht haben wir ja bei ihnen Interesse geweckt, einen Beruf im Naturschutz, der Umweltbildung,  bei der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst zu ergreifen. Denn hier werden immer gute Leute gebraucht.“ 

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