Datum: 15.10.2021

Landrat Ulrich Krebs verleiht Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland an Ilse Schwarz-Schiller

Landrat Ulrich Krebs hat am Dienstag in Vertretung von Bundes-präsident Frank-Walter Steinmeier Ilse Schwarz-Schiller mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet. Schwarz-Schiller bekam die Auszeichnung für ihren jahrelangen Einsatz in der kulturellen und musikalischen Landschaft in der Region. An der Feierlichkeit mit musikalischer Umrahmung des Klavierduos Barbara Schmidt und Marcus Schwarz nahmen Ehemann Friedrich Zak, der Bürgermeister der Stadt Oberursel (Taunus), Hans-Georg Brum und der Generalkonsul, Jakub Wawtzyniak, sowie weitere Gäste teil. „Ilse Schwarz-Schiller hat sich im hohen Maße über viele Jahre hinweg und mit großem persönlichem Engagement für das Erbe Chopins und die deutsch-polnische Versöhnung eingesetzt“, würdigte Landrat Ulrich Krebs die Verdienste. Es sei ihm eine große Freude, diese unermüdliche Arbeit mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes besonders wertzuschätzen.

Der Name Schwarz-Schiller ist im Hochtaunuskreis seit jeher mit der Musik verbunden. Schwarz-Schillers Engagement geht aber weit darüber hinaus. So engagierte sie sich seit vielen Jahren eh-renamtlich und veranstaltete seit 1979 Hauskonzerte für jungen Pianisten. Die Förderung junger begabter Künstler wurde zu ihrer Lebensaufgabe. Mit der Zeit entwickelten sich die Hauskonzerte zu öffentlichen Konzerten mit Pianisten aus vielen Ländern.

Ilse Schwarz-Schiller machte die Musik Chopins für ein breites Publikum im Landkreis zugänglich und interessant und erweiterte so die klassische Konzertszene der Region. Auf Anregung des polnischen Konzertpianisten Maciej Lukaszczyk gründete Schwarz-Schiller 1985 die Chopin-Gesellschaft Taunus e.V. Seit dieser Zeit bis 2019 war sie aus vollem Herzen Präsidentin der Gesellschaft. Nach ihrem Rückzug wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt.

In den 1990er Jahren war sie zudem in der Internationalen Föderation der Chopin-Gesellschaft aktiv und vertrat dabei den Taunus im internationalen Kontext. Mit ihren Konzertaktivitäten, unter ande-rem der erstmaligen Aufführung des Gesamtwerkes von Chopin in der Konzertsaison 1995/1996 erreichte sie internationale Fachkreise. Nach dieser Zeit organisierte sie weiterhin mit viel Engagement das Festival „Intermusicale“, dass alle zwei Jahre stattfand und ab 1999 die Chopiniade, die zur Tradition geworden ist. Seit ihrer Arbeit für das kulturelle Erbe der Musik Chopins ist ihr die deutsch-polnische Verständigung ein besonderes Anliegen. Schwarz-Schiller fungiert als Botschafterin der europäischen Freundschaft und des kulturellen Austausches mit den Nachbarländern.

2015 feierte die Chopin-Gesellschaft, unterstützt durch den unermüdlichen Einsatz von Schwarz-Schiller, ihr 30-jähriges Bestehen. Begangen wurde das Jubiläum mit vielen Ehrengästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Der polnische Generalkonsul würdigte einmal mehr vor allem die vielen kulturellen Beiträge zur deutsch-polnischen Verständigung und Freundschaft, insbesondere die Kontaktpflege mit der hessischen Partnerregion Wielkopolska. Ein weiterer Höhepunkt war das Konzert mit dem polnischen herausragenden Pianisten Piotre Koscik in der hessischen Landesvertretung in Berlin, welches 2018 am Todestag Chopins und zum 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens in Anwesenheit des polnischen Botschafters, stattfand.

Darüber hinaus zählt Ilse Schwarz-Schiller zu den Gründungsmitgliedern des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel e.V. im Jahr 1995. Der Verein unterstützt sowohl als Veranstalter, Mitveranstalter oder klassischer Förderer das kulturelle und sportliche Leben der Stadt Oberursel (Taunus) im Taunus. „Schwarz-Schiller hat durch ihr Engagement die kulturelle sowie musikalische Landschaft maßgeblich geprägt und ihre Heimatgemeinde Oberursel (Taunus) zu einem kulturellen Leuchtturm im Hochtaunuskreis gemacht. „Das Bundesverdienstkreuz, das ich Ihnen heute im Namen des Bundespräsidenten verleihen darf, ist ein sichtbares Zeichen für ihr hingebungsvolles Handeln. Dieses verdient unseren Respekt. Ich möchte Ihnen meine größte Anerkennung aussprechen,“ so Landrat Krebs in seiner Laudatio.

1997 wurde Schwarz-Schiller mit dem Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen ausgezeichnet. 2019 anlässlich des Abschiedskonzertes wurde sie mit der Ehrenplakette des Hochtaunuskreises ausgezeichnet und im April des Jahres mit dem neugestifteten Ursella-Preis der CDU Oberursel (Taunus) geehrt. Im Jahre 2006 erhielt sie den Bürgerpreis der Taunus Sparkasse und 2008 die Ehrenplakette der Stadt Oberursel (Taunus) (Taunus). Im Jahr 2011 wurde ihr der Hessische Verdienstorden am Bande verliehen.

Ilse Schwarz-Schiller bedankte sich in ihrem Grußwort bei den Institutionen, ihrer Familie und ihrem Mann im Landratsamt unter so vielen Gästen geehrt zu werden. Zudem versicherte sie, dass sie sich – mit oder ohne Ehrungen – gerne weiter für wichtige Aufgaben einsetzen möchte.

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