Datum: 14.10.2022

Positive Zwischenbilanz beim "PendelLabor"

Hochtaunuskreis. Der tägliche Weg zur Arbeit und wieder zurück ist für viele Menschen reine Routine. Nicht selten ist der eigene Pkw ein Teil davon. Im Rahmen des Forschungsprojektes „PendelLabor“ nutzen 18 Personen aus dem Hochtaunuskreis die Möglichkeit, ihre Routine zu durchbrechen und für einige Monate nachhaltigere Pendelmöglichkeiten zu testen.

Nach einer individuellen Mobilitätsberatung zu Beginn des Forschungsprojektes haben alle Teilnehmenden das für sich passende Angebot ausgewählt und erproben seitdem E-Bikes, E-Autos, ÖPNV-Abos und sogar einen Co-Working-Arbeitsplatz.

Eine Teilnehmerin ist Julia Schimmel aus Usingen. Landrat Ulrich Krebs und Dr. Luca Nitschke vom ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung, besuchten sie für ein kurzes Zwischenfazit. Das ISOE leitet das Forschungsprojekt „PendelLabor“ in Kooperation mit der Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm) und weiteren Partnern. Neben dem Hochtaunuskreis nimmt ein weiterer Landkreis aus dem Rhein-Main-Gebiet am Forschungsprojekt teil. Landrat Ulrich Krebs: „Wir freuen uns, als Landkreis Teil dieses spannenden Forschungsprojektes zu sein und damit an einer nachhaltigeren Mobilität mitzuwirken. Die vielen Bewerbungen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis zeigen, dass wir mit diesem Thema einen Nerv treffen.“

Julia Schimmel erfuhr über die Hessenschau von dem Experiment und entschied sich schnell für eine Bewerbung. Seit etwa einem Monat ist sie nun mit dem Elektroauto zu ihrem Arbeitsplatz in Oberursel unterwegs. Damit ist sie so zufrieden, dass sie sich auch nach dem Experiment den Umstieg auf Elektromobilität vorstellen kann: „Allein durch die Teilnahme haben wir uns in der Familie viel mit Mobilität insgesamt und vor allem mit alternativen Antrieben beschäftigt. Es ist zwar nicht immer einfach, unterwegs zu laden, dieses Problem würde aber eine eigene Wallbox lösen. Unser nächstes Familienauto soll auf jeden Fall auch ein Elektroauto werden“.

In zwei Wochen wird Julia Schimmel mit der Bahn noch eine weitere Pendelmöglichkeit ausprobieren. Dann gibt sie das gemietete Elektroauto wieder ab und bekommt stattdessen ein kostenfreies ÖPNV-Monatsticket. Auch wenn ihr Arbeitsweg dadurch deutlich länger dauern wird als mit dem Pkw, ist sie optimistisch: „Ich freue mich schon sehr auf das Ticket. Durch die Mitnahmemöglichkeit können wir Bus und Bahn am Wochenende auch zu zweit für Ausflüge nutzen“.

Auch die anderen Projektteilnehmer aus dem Hochtaunuskreis testen ihre persönlichen Alternativen fleißig aus. Dr. Luca Nitsche, Projektleiter des ISOE, zieht ein Zwischenfazit: „Es zeigen sich bereits spannende Veränderungen: Teilnehmende gestalten ihren Pendelalltag um. Dadurch erlernen sie neue Fähigkeiten, zum Beispiel den Umgang mit E-Ladesäulen und der Reichweite von E-Autos oder den Gepäcktransport und die Wegfindung mit dem E-Bike. Darüber hinaus macht vielen der neue Pendelalltag mehr Spaß und die Teilnehmenden geben ihre Erfahrungen auch an Kollegen und Freunde weiter.“

Im Februar endet das Experiment für alle Teilnehmer. Dann zeigt sich, welche Alternativen eine Chance haben zur neuen Routine zu werden und wo es noch hakt. Zumindest für Julia Schimmel ist die Teilnahme jetzt schon ein Erfolg.


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