Datum: 31.01.2025

Saalburgpreis 2025 geht an Jürgen Banzer

Der Kreisausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den Saalburgpreis für Geschichte und Heimatpflege in diesem Jahr an Staatsminister a.D. Jürgen Banzer zu vergeben. Der diesjährige Förderpreis geht an die Bad Homburgerin Chiara Siebert.

Der Kreisausschuss würdigt mit der Auszeichnung die besonderen Verdienste Banzers für Geschichte und Heimatpflege. Von 1991 bis 2005 war der Jurist Landrat des Hochtaunuskreises. In diese Zeit fällt die Gründung des Kreisarchivs des Hochtaunuskreises, das sich längst als Kompetenzzentrum für Orts- und Regionalgeschichte etabliert hat. Unterstützt wird die Tätigkeit des Kreisarchivs durch den Förderverein Kreisarchiv des Hochtaunuskreises e. V., dessen Gründungsvorsitzender Jürgen Banzer von 1991 bis 2007 war. Als Publikationsplattform für Orts- und Regionalgeschichte wurde das Jahrbuch des Hochtaunuskreises ins Leben gerufen, dessen erster Band die Jahreszahl 1993 trägt. 1992 wurde zudem erstmals der Saalburgpreis des Hochtaunuskreises vergeben. Alle drei Einrichtungen – Kreisarchiv, Jahrbuch und Saalburgpreis –bilden bis heute das Rückgrat für Geschichte und Heimatpflege im Hochtaunuskreis.

Besondere Anliegen sind für Jürgen Banzer auch stets das Freilichtmuseum Hessenpark und das Römerkastell Saalburg als zwei wesentlichen historischen Museen im Hochtaunuskreis. Von 1994 bis 2023 war er Vorsitzender des Förderkreises Freilichtmuseum Hessenpark e. V. Für das Römerkastell Saalburg war er maßgeblich an der Gründung eines Fördervereins beteiligt, in dessen Vorstand er bis heute aktiv ist.

Mit diesen Aktivitäten und Impulsen hat Jürgen Banzer das kulturelle Leben im Hochtaunuskreis maßgeblich mitgestaltet und wichtige Rahmenbedingungen für eine fruchtbare orts- und regionalhistorische Arbeit gesetzt. Dieses Engagement soll mit Blick auf den 70. Geburtstag von Jürgen Banzer mit der Verleihung des Saalburgpreises 2025 gewürdigt werden.

Mit dem Förderpreis wird Chiara Siebert ausgezeichnet. In ihrer Masterarbeit mit dem Titel „zu disser abschawlich schandt getzwungen[en]“ hat sie einen Fall von Kindesmissbrauch aus dem Jahr 1582 untersucht, der sich in Homburg v. d. Höhe zugetragen hat. Dabei zeichnet sich die umfangreiche Arbeit durch eine sorgfältige und präzise rechts-, kultur- und sozialgeschichtlichen Analyse aus. Die Arbeit, für die die Autorin intensiv in den einschlägigen Archiven vor Ort gearbeitet hat, ist ein herausragendes Beispiel für die wissenschaftliche Bearbeitung anspruchsvoller orts- und regionalhistorischer Themen und soll daher aufgrund ihres Vorbildcharakters mit dem Förderpreis zum Saalburgpreis 2025 ausgezeichnet werden.

Saalburgpreis und Förderpreis zum Saalburgpreis werden im Rahmen einer Feierstunde vergeben.


Zur Person Jürgen Banzer:

Jürgen Banzer wurde 1955 in Würzburg geboren. Nach seinem Studium an der Universität Frankfurt und der Hochschule St. Georgen erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt. Von 1991 bis 2005 war er Landrat des Hochtaunuskreises, anschließend 2005–2010 Staatsminister des Landes Hessen und von 2008 bis 2024 Mitglied des Landtags.

Zur Person Chiara Siebert:

Chiara Siebert wurde in Bad Soden am Taunus geboren. Sie hat von 2018 bis 2024 an den Universitäten Bamberg und Gießen Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Ihr Studium hat sie 2024 mit dem akademischen Grad „Master of Arts“ abgeschlossen.

Zum Saalbugpreis des Hochtaunuskreises:

Am 17. Dezember 1991 hat der Kreisausschuss des Hochtaunuskreises einen Preis für Verdienste um die Geschichts- und Heimatpflege gestiftet und ihm den Namen Saalburgpreis gegeben. Mit der Verleihung dieses Preises soll ehrenamtliche Arbeit und Forschung gewürdigt und das Interesse für Geschichts- und Heimatpflege gestärkt werden. Vier Jahre später, 1995, hat der Kreisausschuss beschlossen, einen „Förderpreis zum Saalburgpreis für Geschichts- und Heimatpflege" zu vergeben. Damit sollen Einzelleistungen lobend anerkannt werden.

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