Datum: 25.08.2021

Sporthallen der Gesamtschule Stierstadt, der Erich-Kästner-Schule und der Gesamtschule am Gluckenstein müssen aufwändig saniert werden - Moderne Traglufthallen als Übergangslösung

Die Dächer der drei annährend baugleichen Sporthallen der Ge-samtschule Stierstadt in Oberursel (Taunus), der Erich-Kästner-Schule in Oberursel (Taunus) und der Gesamtschule am Glucken-stein in Bad Homburg v.d. Höhe müssen saniert werden. Alle drei Dächer müssen bis auf die Betontragkonstruktion zurückgebaut und durch neue Dachkonstruktionen ersetzt werden. Nachdem das Flachdach der Integrierten Gesamtschule Stierstadt nach massiven Niederschlägen am 9. Juni teilweise eingebrochen war, hatte der Kreis, um jedes Risiko auszuschließen, nicht nur die be-troffene Halle, sondern weitere aus Sicherheitsgründen vorerst gesperrt, um die Konstruktionen der Hallen einer intensiven Überprüfung zu unterziehen. Um diese drei Hallen für massive Niederschlagsereignissee zu wappnen, um Wasserstaus oder eine Überlastung des Tragwerks ausschließen zu können, sollen nicht nur neue Dächer aufgezogen, sondern die Hallen auch mit sog. Notabflüssen nachgerüstet werden. „Die Sicherheit von Schul- und Vereinssport muss kompromisslos an oberster Stelle stehen und absoluten Vorrang haben, auch wenn wir leider mit einer Bauzeit von zwei Jahren rechnen müssen, bis die Hallen wieder genutzt werden können“, hebt Landrat Ulrich Krebs hervor.

Daher sicherte der Landrat zu, der Kreis sei entschlossen, mit kreativen Lösungen sicherzustellen, dass weder Schul- noch Vereinssport Schaden nähmen. Mit sog. Traglufthallen, also riesigen Zelten, die die Größe und Weite von Sporthallen bieten, will der Kreis eine bestmögliche Alternative für die Übergangszeit schaffen: „Wir haben uns damit in den letzten Wochen intensiv beschäftigt. Solche Traglufthallen stehen normalen Sporthallen in kaum etwas nach“, betonte Krebs und fügte hinzu: „Alle Sportgeräte und Spielfeldnetze können genutzt, die für verschiedene Sportarten notwendigen Spielfeldmarkierungen sichergestellt werden.“ Nunmehr gehe es darum, das Traglufthallen-Konzept mit Hochdruck umzusetzen.

Die zweijährige Sanierungszeit der Hallen nannte der Landrat ein „Ärgernis“. „Leider können wir mit den notwendigen Arbeiten nicht von jetzt auf gleich loslegen“, erklärte Ulrich Krebs. Er erläuterte, dass allein für die vorgeschriebene europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen mit einem Vergabeverfahren von bis zu drei Monaten zu rechnen sei, zudem müsse ein solches Verfahren juristisch und fachlich gründlich vorbereitet werden. „Natürlich könnte man jetzt lange darüber lamentieren, wann die ‚große‘ Politik endlich bereit ist, die Verfahren so zu verändern, dass auch solche Projekte schneller durchgeführt werden können. Wir müssen jedoch die geltenden Vergaberichtlinien einhalten. Nach jetzigen Erkenntnissen ist daher leider mit einer zweijährigen Sanierungszeit zu rechnen“, so der Landrat.

Aus diesem Grund wird nun die Beauftragung von zwei Tragluft-hallen an den Schulstandorten der IGS Stierstadt und der Erich-Kästner-Schule zügig vorbereitet, damit der Bedarf an Sportflächen für Schulen und Vereine soweit wie möglich aufgefangen werden kann. Wenn das Wetter mitspielt, können die Traglufthallen im Laufe des Januar 2022 zur Verfügung stehen. Bei den vorgesehenen Hallengrößen ist es möglich auch Ballsportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball bei einer Fläche des Sportbereichs von 18 x 36 m zu betreiben. So kann auch zum großen Teil der „normale“ Wettkampfsport gewährleistet und der bisherige Termindruck der Vereine gemindert werden. Der bislang in der Sporthalle an der Gesamtschule am Gluckenstein in Bad Homburg betriebene Schul- und Vereinssport kann glücklicherweise auf andere Sporthallen in der Nähe verteilt werden.

Die Kosten für die Miete der Traglufthallen bezifferte Landrat Krebs auf rund 1,2 Mio. Euro für die nach jetzigem Stand geplante Standzeit. Die neuen Dächer der Sporthallen sollen im Spätsommer 2023 fertig sein. Angesichts der derzeit bestehenden weltweiten Lieferprobleme müsse er den Vorbehalt machen, dass hoffentlich die benötigten Bauprodukte und Baustoffe verfügbar sind und die Lieferzeiten eingehalten werden können. Insgesamt geht der Landkreis von einem Investitionsvolumen in Höhe von 15 Millionen Euro aus, mit denen die drei Sporthallen auf den modernsten Stand gebracht werden sollen.

Gute Nachrichten konnte der Kreis mit Blick auf die nach dem 9. Juni vorsorglich ebenfalls geschlossenen Sporthallen Taunus-gymnasium Königstein, Peter-Härtling-Schule Friedrichsdorf, Grundschule am Eichwäldchen Oberursel und der Jürgen-Schuhmann-Schule Wehrheim mitteilen. Deren Hallendächer können so saniert werden, dass die Hallen im Laufe dieses Herbstes Schulen und Vereinen wieder zur Verfügung stehen können. Um an allen rund 58 Sporthallen des Kreises auf Nummer Sicher zu gehen, hat der Landrat verfügt, dass in den kommenden Mona-ten alle weiteren kreiseigenen Sporthallen durch Sachverständige routinemäßig überprüft werden.

Landrat UIrich Krebs abschließend: „Mein Dank gilt allen betroffenen Schulleitungen und den Vereinen, die sich in dieser sehr besonderen Situation sehr verständnisvoll, geduldig und flexibel gezeigt haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die noch vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam meistern werden.“

Landrat Ulrich Krebs und Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr haben sowohl die Schulen als auch die Vereine über die Ergebnisse und die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen der drei Hallendächer informiert: „Wir sind außerdem dankbar, dass wir uns bei den natürlich unerfreulichen Hallensperrungen auf die Unterstützung der gesamten Politik verlassen konnten und wir hoffen, dass auch die jetzt geplanten weitreichenden Maßnahmen auf breite Unterstützung stoßen werden.“

Hintergrundinformation:

Starke Regenfälle beschädigten das Flachdach der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule Stierstadt. Eine Teilfläche der Decke der Sporthalle war am 9. Juni 2021 eingebrochen. Zu diesem Zeit-punkt befanden sich keine Menschen in der Halle. Niemand ist zu Schaden gekommen. Rein vorsorglich wurden baugleiche Sporthallen vorübergehend geschlossen und einer Prüfung durch Fachleute unterzogen, um jegliche Risiken auszuschließen.

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