Datum: 16.06.2023

Volkshochschulen im Hochtaunuskreis prüfen eine Fusion

Hochtaunus. Aktuell arbeiten im Hochtaunuskreis zwei Volkshochschulen: die Volkshochschule Bad Homburg, die neben Bad Homburg auch in Friedrichsdorf, Grävenwiesbach, Neu-Anspach, Usingen, Wehrheim und Weilrod tätig ist, und die Volkshochschule Hochtaunus, die das westlich Kreisgebiet, also Glashütten, Königstein, Kronberg, Oberursel, Schmitten und Steinbach betreut. Das könnte sich bald schon ändern: Die Mitgliederversammlungen der beiden Volkshochschul-Trägervereine haben am 23. Mai beziehungsweise 13. Juni mit jeweils deutlicher Mehrheit dafür gestimmt, Gespräche mit der jeweiligen Nachbar-vhs mit der Perspektive einer möglichen Fusion aufzunehmen.

Die Volkshochschulen greifen damit einen Impuls des Hochtaunuskreises auf, der sich von einer Bündelung der Kräfte verspricht, die Volkshochschul-Arbeit im Kreis zukunftsfähig zu machen und die Bedeutung der Weiterbildung zu stärken.

Federführend bei den ergebnisoffenen Gesprächen werden die Vorstände der beiden Trägervereine sein. Der Vorsitzende des Trägervereins der vhs Hochtaunus, Manfred Gönsch: „Ich freue mich, dass die Mitglieder dem Vorstand das Vertrauen geschenkt haben, in die Gespräche mit der Nachbar-vhs einzutreten. Wir werden diese Gespräche mit großem Respekt und auf Augenhöhe miteinander führen.“

Das Ziel ist es, die Kompetenzen beider Volkshochschulen in einer Organisation zu bündeln und damit die außerschulische Weiterbildung im Hochtaunuskreis deutlich zu stärken – dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zunehmenden Konkurrenz im Bereich der Erwachsenenbildung. Landrat Ulrich Krebs betont: „Es geht bei den Fusionsplänen nicht ums Sparen, sondern ums Stärken. Wir wollen eine langfristige Entwicklungsperspektive für eine qualitativ hochwertige Volkshochschularbeit im Hochtaunuskreis eröffnen.“ Und Oberbürgermeister Alexander Hetjes, zugleich Vorsitzender des Trägervereins der VHS Bad Homburg, ergänzt: „Die Voraussetzungen für eine Fusion sind gut: Beide Volkshochschulen stehen gut da, haben ähnliche Strukturen, aber zugleich auch jeweils eigene Stärken, mit denen sie sich gegenseitig befruchten können.“

Zugleich wurden auch personell erste Weichen in Richtung einer Fusion gestellt: Carsten Koehnen, der Leiter der Volkshochschule Hochtaunus, wird zum 1. Juli kommissarisch auch die Leitung der Bad Homburger Volkshochschule übernehmen, da der bisherige Volkshochschulleiter dort, Rainer Schmitz, zum 30. Juni in den Ruhestand geht. Koehnen: „Die Chancen, die in einer Fusion stecken, liegen auf der Hand: Es geht um transparente und einheitliche Strukturen für VHS-Teilnehmende, um Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, um die Erschließung neuer Marktpotentiale und um die Stabilisierung der finanziellen Situation.“

Den Beteiligten in den Trägervereinen, beim Hochtaunuskreis und bei der Stadt Bad Homburg ist dabei wichtig, dass die Verhandlungen auf Augenhöhe geführt werden. Bereits im Vorfeld wurde klargestellt, dass es eine Bestandsgarantie für die aktuellen Arbeitsverhältnisse in beiden Volkshochschulen geben wird, dass das Volkshochschul-Angebot vor Ort in keinem Fall ausgedünnt wird und dass die Zuschüsse der öffentlichen Hand keinesfalls reduziert, sondern nach Möglichkeit erhöht werden. Ebenso wird an den Planungen für neue VHS-Räumlichkeiten in Oberursel nicht gerüttelt. Die finale Entscheidung über eine Fusion treffen die Trägervereine der beiden Volkshochschulen zu gegebener Zeit.

Bis eine neue Volkshochschule verwirklicht werden kann, wird noch einige Zeit verstreichen, zumal auch die Frage einer geeigneten Rechtsform für die neue Volkshochschule geprüft werden muss. Eine Fusion könnte daher nach Einschätzung der Beteiligten frühestens im Jahr 2025 erfolgen.

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