Kreisausschuss billigt Entwurf zum neuen Schulentwicklungsplan
Der Schulentwicklungsplan 2025-2030 hat die nächste Hürde genommen. Der Kreisausschuss billigte den abgestimmten Verwaltungsentwurf und leitete ihn zur Beratung an den SKSF-Ausschuss (Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Freizeit) und zur Entscheidung an den Kreistag am 1. Juli weiter. Der Plan legt die langfristigen Ziele für die bedarfsgerechte Entwicklung der schulischen Angebote im Hochtaunuskreis fest. Im Kern geht es dabei um die Bereitstellung der erforderlichen Schulformen, des benötigten Schulraumes und der Ausstattung der Schulen, nicht aber um Lehrmittel und Lerninhalte.
Laut dem aktualisierten Entwurf erwartet der Hochtaunuskreis in den kommenden Jahren steigende Schülerzahlen. Derzeit besuchen 30.641 Schülerinnen und Schüler staatliche Schulen im Kreis. Für das Schuljahr 2028/29 rechnet man mit 32.280 Schülerinnen und Schülern. Besonders gefragt sind die Gymnasien: Von derzeit 7.368 Abiturienten steigt die Zahl bis 2030/31 auf 7.900. An den Beruflichen Schulen bleibt die Schülerzahl stabil, mit einem leichten Anstieg von 4.326 auf 4.450 bis 2030/31. „Das ist ein gutes Zeichen angesichts des grassierenden Fachkräftemangels“, sagt Landrat Ulrich Krebs. „Wir bilden den dringend benötigten Nachwuchs für unsere heimischen Firmen aus.“
„Diese Zahlen zeigen die Bedeutung des Schulentwicklungsplans“, betont Landrat Krebs. Er dient als wichtiges Steuerungselement, um die Schullandschaft im Hochtaunuskreis weiterhin attraktiv zu gestalten. Neue Baugebiete und steigende Schülerzahlen begegnet man etwa an der Friedrichsdorfer Peter-Härtling-Schule mit einem Erweiterungsbau. Die Schulen sind, so der Landrat, gut aufgestellt, und das soll so bleiben. „Das umfassende Bildungsangebot, von Förderschulen über Grund, Haupt- und Realschulen, Gymnasien bis hin zu Berufsschulen, bleibt wohnortnah.“
Der Entwurf zum Schulentwicklungsplan ist ein Gemeinschaftswerk. Die Verwaltung legte ihn vor und forderte Kommunen, Behörden, Verbände, Schulen und Elternbeiräte um Stellungnahmen. Erstmals fanden zudem Regionalkonferenzen statt, bei denen Interessierte den Entwurf sich erläutern lassen und Vorschläge einbringen konnten. Diese wurden geprüft und in den nun gebilligten Entwurf eingearbeitet. „Nicht alle Vorschläge konnten berücksichtigt werden“, erklärt der Landrat. So gehört die Lehrerausstattung nicht zum Schulentwicklungsplan, während Änderungswünsche bei Schulbezirken aufgenommen wurden. „Die Resonanz auf die Regionalkonferenzen war sehr gut. Das freut mich, da wir dieses wichtige Thema transparent gestalten wollen.“
Ein weiteres wichtiges Thema des Entwurfs ist der Ganztag. „Alle Grundschulen starten voraussichtlich 2026/27 in den Pakt für den Ganztag“, so der Landrat. Ermöglicht wird dies, weil auf der Basis des Schulbauprogramms der vergangenen Jahre Schulräume bei Neubauten multifunktional angelegt wurden. Sie sind daher nicht nur für den Unterricht geeignet, sondern auch für eine Betreuung. Aber auch die eigens im Fachbereich Schule und Betreuung eingerichtete Stabstelle Ganztagsangebote begleitet die Schulen beratend und unterstützend auf dem Weg in den Ganztag.
Auch beim Thema Inklusion setzt der Entwurf Maßstäbe. Die Kooperationsstelle Inklusive Bildung im Hochtaunuskreis ist nun etabliert. Sie bietet im Zusammenspiel mit regionalem und überregionalen Beratungs- und Förderzentren und anderen Fachstellen passgenaue Lösungen für Schüler mit Förderbedarf. Unter anderem sorgt bereits beim Übergang von der Kita zur Grundschule ein System dafür, dass förderbedürftige Kinder nicht untergehen.
Stimmt der Kreistag dem Entwurf am 1. Juli zu, geht er zur Genehmigung an das hessische Kultusministerium. Erst nach dessen Zustimmung tritt der Schulentwicklungsplan in Kraft.
Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Website des Hochtaunuskreises (www.hochtaunuskreis.de) unter dem Stichwort Schulentwicklungsplan.