Üben für den Katastrophenfall
Was, wenn Starkregen mehrere Ortschaften im Hochtaunuskreis überflutet? Was, wenn tagelanger Schneefall den Kreis lahmlegt, Ortsteile von der Außenwelt abschneidet, den Strom kappt und Menschen in ihren Häusern festhält? Was, wenn ein großer Waldbrand im Taunus wütet und die örtlichen Feuerwehren überfordert? Mit solchen Szenarien befasste sich der Katastrophenstab des Hochtaunuskreises am Samstag in einer Übung.
„Der Katastrophenstab koordiniert bei Naturkatastrophen oder besonderen Gefahrenlagen die Einsätze. Er muss schnell und reibungslos arbeiten. Jeder muss genau wissen, was zu tun ist und was seine Aufgaben sind, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten“, erklärt Landrat Ulrich Krebs.
„Den Katastrophenstab im Hochtaunuskreis gibt es schon lange. Doch durch Personalwechsel war es wichtig, die neuen Mitglieder mit ihren Aufgaben vertraut zu machen“, sagt Wolfgang Reuber vom Katastrophenschutz, der die Übung vorbereitet hatte. Die Übung diente vor allem dazu, die Situationen durchzudenken, so Reuber weiter. Wer muss Spezialkräfte anfordern? Wer kümmert sich um die Logistik, wer informiert die Bevölkerung und wie läuft der Informationsfluss zu übergeordneten Behörden oder Einsatzkräften, wenn herkömmliche Kommunikationswege ausfallen? Diese Fragen müssen geklärt sein, bevor ein Katastrophenfall eintritt und Menschenleben gefährdet sind.
In Gruppenarbeit erarbeiteten die rund 25 Teilnehmer die komplexen Handlungsabfolgen für jedes Szenario. Dabei mussten auch weniger offensichtliche Dinge berücksichtigt werden. So ist ein Dienstplan nötig, damit der Katastrophenstab auch nach drei Tagen noch handlungsfähig bleibt, und es muss sichergestellt sein, dass ausreichend Einsatzkräfte im Gebiet verfügbar sind und versorgt werden. Alle Aufgaben wurden klar einer Person im Stab zugeordnet, sodass jeder wusste, wer was, wann und wie erledigen muss.
Da im Katastrophenfall die enge Zusammenarbeit von Behörden und Einsatzkräften entscheidend ist, nahmen auch Mitglieder des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr an der Übung teil.
Bereits im September soll es eine weitere Übung geben, um das Gelernte zu vertiefen.