Sicher durch den Stromausfall
Hochtaunuskreis stellt Innenminister Roman Poseck umfassendes Konzept und Maßnahmenplan für Blackout vor.
25.07.2025 - Der Hochtaunuskreis präsentierte im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsdorf-Köppern dem hessischen Innenminister Roman Poseck Konzept und Maßnahmenpläne, um im Falle eines langanhaltenden Stromausfalls, eines sogenannten Blackouts, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Das Konzept des Hochtaunuskreises gilt bundesweit als eines der führendsten. So fand beispielsweise im November 2023 im Hochtaunuskreis eine 24-stündige Großübung statt, bei der ein flächendeckender, langanhaltender Stromausfall simuliert wurde. „Damals haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen, wie wir die Infrastruktur aufrechterhalten können. Aber natürlich müssen solche Konzepte stetig weiterentwickelt werden. Ebenso wichtig ist es, dass die Bevölkerung weiß, wie sie sich verhalten soll und wo sie Hilfe und Informationen erhalten kann, wenn es zu einem längeren Stromausfall kommen sollte“, sagte Landrat Ulrich Krebs.
Innenminister lobt Konzept des Hochtaunuskreis
Für den hessischen Minister des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz, Roman Poseck, war der Hochtaunuskreis der ideale Ort, um seine Sommereise zum Thema Sicherheit von kritischen Infrastrukturen fortzusetzen. „Der Hochtaunuskreis hat ein umfassendes Einsatzkonzept zur Vorbereitung auf einen großflächigen Stromausfall (Blackout) vorgestellt und setzt damit Maßstäbe in der kommunalen Resilienzplanung. Mit einem abgestuften Prioritätensystem für die Notstromversorgung kritischer Infrastrukturen und einem weitreichenden Maßnahmenpaket unterstreicht der Kreis seine führende Rolle im Bevölkerungsschutz. Der Hochtaunuskreis zeigt eindrucksvoll, was vorausschauende Katastrophenvorsorge leisten kann. Die Verantwortlichen vor Ort denken mit Herz, Verstand und Struktur – und stellen damit die Sicherheit von 236.000 Menschen sicher. Dieses Konzept ist beispielhaft für ganz Hessen“, sagte Innenminister Roman Poseck.
Das Blackout-Konzept des Hochtaunuskreises setzt auf einzelne Maßnahmen, die je nach Situation und Lage aktiviert werden können. Folgende Module wurden dem Minister vorgestellt:
- Notfallkommunikation: Für die Kommunikation und Koordination der Einsatzkräfte steht satellitengestützte Kommunikation zur Verfügung – unter anderem auch Satellitentelefone für die Verwaltungsstäbe der Städte und Gemeinden.
- Notfallinformationspunkte: Dies sind öffentliche Einrichtungen, die in einem Katastrophenfall rund um die Uhr besetzt sind und als zentrale Anlaufstelle dienen. Meist sind dies Feuerwehrhäuser. Hier erhalten Menschen Informationen, sie können aber auch Notfälle melden. Die Notfallinformationspunkte haben eine eigenständige Stromversorgung und besitzen dank satellitengestützter Kommunikation eine ständige Verbindung zum Katastrophenstab. Sie sind erkennbar an einem großen roten Schild auf dem ein weißer Leuchtturm mit vier Personen abgebildet sind.
- Trinkwasserversorgung: Sollte das Trinkwassernetz zusammenbrechen, sodass die Bürgerinnen und Bürger zu Hause kein Trinkwasser mehr haben, kann die Bevölkerung an Ausgabestellen bis zu sechs Liter Trinkwasser pro Person und Tag beziehen.
- Mobile Dachlautsprecher: Da Warn-Apps, Radio und Fernsehen bei einem Stromausfall nicht mehr funktionieren, werden Einsatzfahrzeuge mit mobilen Dachlautsprechern ausgestattet. Auf diese Weise wird die Bevölkerung über die Lage informiert.
- Mobile Kraftstoffversorgung: Kritische Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime und Verwaltungsstellen werden mit diesem Modul mit Treibstoff für Notstromaggregate versorgt.
- Betreuungsplatz: Dieses Modul simuliert eine Notunterkunft mit Betreuungsplätzen, um schutzbedürftige Personen zu versorgen.
Breite Zusammenarbeit
Das Blackout-Konzept hat der Hochtaunuskreis in enger Kooperation mit den Feuerwehren, Hilfsorganisationen, dem THW, benachbarten Kreisen sowie weiteren Behörden und Unternehmen aus den KRITIS-Sektoren erarbeitet. „Ein flächendeckender Blackout kann nur gemeinschaftlich bewältigt werden und dafür benötigen wir klare Strukturen, abgestimmte Abläufe und das wichtigste – gegenseitige Unterstützung“, so Landrat Krebs abschließend.
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