Verleihung des Integrationspreises des Hochtaunuskreises

Am 1. Oktober 2021, dem Tag des Flüchtlings und dem Abschlusstag der Interkulturellen Woche, wurde am Rathaus von Oberursel der diesjährige Integrationspreis des Hochtaunuskreises verliehen.

Dem KuLer - Treff (Kultur- und Lern-Treff) Friedrichdorf sowie den ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen Ingeborg Marx aus Oberursel und Barbara Scheibner aus Grävenwiesbach wurde durch Landrat Ulrich Krebs und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler der Integrationspreis des Hochtaunuskreises verliehen. Darüber hinaus wurden die besonderen Leistungen der Flüchtlingshilfe Weilrod ausgezeichnet. Einen Sonderpreis für das Engagement gegen Rassismus und für Vielfalt und Integration erhielt die Sportgemeinschaft Eintracht Frankfurt und ihr Präsident Peter Fischer.

„Im Hochtaunuskreis leben die unterschiedlichen Kulturen friedlich miteinander. Rund 35 Prozent unserer Bürgerinnen und Bürger im Hochtaunuskreis haben einen Migrationshintergrund. Unsere Gesellschaft wird vielfältiger und bunter und das ist gut so. Hier gibt es keinen Platz für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Es braucht Verständnis füreinander und gegenseitigen Respekt,“ sagte Landrat Ulrich Krebs in seiner Begrüßungsrede. Genau das sei das Ziel der Interkulturellen Wochen. Begegnungen stattfinden lassen und den Austausch fördern. Dies sei auch das Ziel der vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen in der Migrationshilfe, die sich an verschiedensten Aktionen in den letzten beiden Wochen beteiligten, so Krebs.

Besonders hervorgetan bei der Integration von Neuzugewanderten hat sich in Friedrichsdorf der KuLer-Treff, der für seine Leistungen mit dem Integrationspreis ausgezeichnet wurde.

„Die Gesellschafterinnen, die alle ehrenamtlich arbeiten, haben schon 2018 erkannt, wo die Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund liegen. Diese Lücken versuchen die Damen mit Ihrem Angebot am Houiller Platz jeden Tag zu schließen. Die Tür steht offen, um Probleme zu lösen und die Menschen zu unter-stützen. Dafür sagen wir Danke, der KuLer-Treff arbeitet mit großen Engagement und viel Herzblut,“ betonte Kreisbeigeordnete Katrin Hechler in Ihrer Laudatio.

Der KuLer - Treff bietet viermal pro Woche Hausaufgabenhilfe an. Es gibt eine offene Sprechstunde, in der die Menschen die Unterstützung, bei der notwendigen Korrespondenz mit Behörden, Ärzten oder Vertragspartnern, erfahren. Auch Sprachlotsen stehen zur Überwindung von Sprachbarrieren zur Verfügung. Besonders die Gruppe der zugezogenen Frauen liegt den Gesellschafterinnen am Herzen. So gab es bis zu den Corona-Beschränkungen vormittags einen Deutschkurs, speziell für Frauen. Sensibel und ein-fühlsam wird sich für diese Randgruppe eingesetzt und die Integration vorangetrieben.

Als weitere Preisträgerinnen wurden Ingeborg Marx aus Oberursel und Barbara Scheibner aus Grävenwiesbach geehrt. Beide unter-stützen seit vielen Jahren Familien und deren Kinder aus den Flüchtlingsheimen des Kreises. Ingeborg Marx, die selbst mehrere Jahre in Afghanistan gelebt hat, weiß um die Sprachbarrieren und organisiert seit der Zuwanderung im Jahr 2015 Deutschkurse für unterschiedliche Zielgruppen.

„Besonders die Analphabeten liegen ihr am Herzen.“, betont Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. „Diese Herausforderung meistert Frau Marx mit Bravur,“ so Hechler.

Barbara Scheibner engagiert sich besonders für Kinder. Über die Hausaufgabenbetreuung in Grävenwiesbach lernt sie die Eltern kennen und deren Bedarfe an Unterstützung. So hilft sie bei anfallenden Schriftverkehr und ist als fachkundige Mittlerin beispiels-weise beim Kommunalen Jobcenter, der Ausländerbehörde, dem Jugendamt oder auch den kommunalen Einrichtungen gut bekannt.

04.10.2021 
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