Landrat Krebs verleiht Integrationspreis an den Verein "Griechische Gemeinde Hochtaunus"

Landrat Ulrich Krebs hat den Verein Griechische Gemeinde Hochtaunuskreis e.V. mit dem Integrationspreis des Hochtaunuskreises ausgezeichnet. Mit zwei 2. Plätzen wurde das Engagement von Francisco Pujol und Andrea Schönberger gewürdigt. Anerkennungsurkunden erhielten die Stadtbücherei Kronberg und das Welcome Center Neu-Anspach. Mit dem Integrationspreis ehrt der Hochtaunuskreis alle zwei Jahre das herausragende Engagement von Personen oder Organisationen, die zugewanderte Menschen aus anderen Ländern in der Integration unterstützen. An der Verleihung nahm auch Friedrichsdorfs Bürgermeister Lars Keitel teil, der zu Beginn ein Grußwort sprach.

Bei der Verleihung des Integrationspreises im Rahmen des Fests der Vielfalt auf dem Houiller Platz in Friedrichsdorf würdigte der Landrat das langjährige Engagement der Griechischen Gemeinde. „Sie haben nicht nur dazu beigetragen, dass viele Menschen aus Griechenland im Taunus heimisch geworden sind, sondern es ist Ihnen auch gelungen, griechische Lebensfreude in den Taunus zu bringen“, sagte Landrat Krebs, der den Preis an den Vorsitzenden Konstantinos Simopoulos überreichte. „Sie waren in all den Jahren im positivsten Sinne Botschafter Griechenlands und haben gezeigt, wie bereichernd Integration für die ganze Gesellschaft sein kann.“ Besonders herausragend sei, dass der 1980 gegründete Verein sich mit seinem Engagement nicht nur auf Griechinnen und Griechen beschränke, sondern eine Anlaufstelle für alle Migrantinnen und Migranten sei. Aktuelles Beispiel ist die kostenlose Bereitstellung der Vereinsräume für Integrationskurse. Das Vereinsheim ist zudem seit über 40 Jahren ein Treffpunkt mit Migrationsberatung und für viele Menschen eine Anlaufstelle für Fragen bei Problemen – sei es zum Ausländerrecht, der Integration, der Hilfe beim Ausfüllen eines Antrags, bis hin zur Vermittlung von Deutsch-Kursen und sogar von Arbeitsstellen. Besonders bemerkenswert: all dies wird seit 40 Jahren rein ehrenamtlich organisiert.
Francisco Pujol setzt sich seit vielen Jahren in Grävenwiesbach für Menschen mit Migrationshintergrund ein. Sein Ziel ist dabei die Stärkung der Eigenverantwortung bedürftiger Personen. Als sich nach Beginn des Kriegs in der Ukraine das Netzwerk „Grävenwiesbach hilft“ gründete, war klar, dass hier alle Menschen in Not Unterstützung finden sollen. Francisco Pujol investiert in dieses Netzwerk seine gesamte Freizeit. So wurde im Herbst 2022 ein Tagesauflug für ukrainische Kinder und ihre Mütter organisiert. Dadurch konnten sich die Kinder im sozialen Umgang üben und die Erfahrung sammeln, dass man mit seinen teils traumatischen Erlebnissen nicht alleinsteht. Dies half mit, eine psychologische Brücke verstörender Erlebnisse zu verarbeiten. Das Projekt wurde mit Mitteln aus den „Mikroprojekten“ vom Land Hessen über die Leitstelle Integration des Hochtaunuskreises mit einem Zuschuss unterstützt. „Francisco Pujol hat unendlich viel getan, damit Menschen in Grävenwiesbach heimisch werden können. Dabei wollte er nie im Mittelpunkt stehen, sondern es ging ihm darum, Menschen zu helfen. Ich freue mich daher sehr, dass die Jury ihm den 2. Preis zuerkannt hat“, sagte Kreisbeigeordnete Katrin Hechler bei der Preisübergabe an Francisco Pujols Tochter Selina und Grävenwiesbachs Bürgermeister Roland Seel, da der Preisträger selbst an diesem Tag nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.

Der Förderverein des Ausländerbeirates Königstein e.V. hat seit Januar 2007 in der Königsteiner Grundschule und bis zum Auslaufen der Friedrich-Stoltze-Schule in diesem Jahr einen Förderunterricht „Inklusive Hausaufgabenhilfe für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“ etabliert. Hier ist Andrea Schönberger von Anfang an mit aktiv und hat dabei zahlreichen Jugendlichen den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ermöglicht. „Bildung ist ein ganz entscheidender Faktor, damit Integration gelingt. Sie ermöglichen durch Ihr Engagement, dass Kinder, die am Rande stehen, in die Mitte der Gesellschaft geholt werden“, würdigte Hechler die Preisträgerin.

Mit einer Anerkennungsurkunde wurde die Stadtbücherei Kronberg bedacht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bücherei haben es sich zum Ziel gesetzt, Integration und Vielfalt nicht nur auf einem Blatt vorzuweisen, sondern im richtigen Leben zu leben. In den Vorlesestunden begegnen sich in der Bücherei Kinder verschiedener Nationalitäten, tauschen sich aus und bekommen auf diesem Wege auch das Medium Buch nähergebracht - sei es in Deutsch oder in einer anderen Sprache. Gleichzeitig lernen sich Eltern verschiedener Nationen kennen. Auf diese Weise wird die Stadtbücherei zu einem Türöffner der Integration, weswegen ihre Arbeit mit einer Anerkennungsurkunde gewürdigt wurde.

Das Welcome Center Neu-Anspach, das im März 2022 speziell für geflüchtete Menschen gegründet wurde, dient als erste Anlaufstelle, für die Menschen, die auf ihrer Flucht nach Neu-Anspach gekommen sind. Hier werden Sprachkurse sowie die Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen angeboten. Im Kinderzimmer können Kinder gemeinsam spielen und basteln. Auch eine Begleitung bei Arzt- oder Behördengängen ist möglich. Dieses von ehrenamtlichen Engagement getragene Angebot würdigt der Hochtaunuskreis ebenfalls mit einer Anerkennungsurkunde.

Dotiert ist der diesjährige Integrationspreis des Hochtaunuskreises mit 1000 Euro für den Sieger. Die beiden Zweitplatzierten erhalten jeweils 250 Euro.

Rund um die Verleihung des Integrationspreises wurde an diesem Nachmittag auf dem Houiller Platz das Fest der Vielfalt gefeiert. Nach der Eröffnung durch die Kreisbeigeordnete Katrin Hechler hatten die Besucherinnen und Besucher reichlich Gelegenheit, sich an den vielen Essenständen mit internationalen Gerichten zu stärken, das Kuchenbüfett der Tafeln im Hochtaunuskreis durchzuprobieren und vor allem das bunte Bühnenprogramm zu verfolgen. Hier traten unter anderem die ukrainische Folkloregruppe „Bozhedary“, die koreanische Tanz- und Gesangsgruppe der Kirchengemeinde Uri Hana und der Schulchor der Grundschule Burgholzhausen auf. Nach der Verleihung des Integrationspreises sorgte die Band „Grup Karma“ mit Live-Musik für beste Unterhaltung.

Das Fest der Vielfalt bildete den Auftakt zu den Interkulturellen Wochen 2023 im Hochtaunuskreis. Bis zum 6. Oktober gibt es überall im Kreisgebiet einen bunten Strauß an Veranstaltungen hierzu.

Das Programm zu den Interkulturellen Wochen finden Sie auf der Homepage des Hochtaunuskreises (www.hochtaunuskreis.de).


25.09.2023 
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