Faire Kitas im Hochtaunuskreis - Infoveranstaltung der Leitstelle Integration
Was ist eine „Faire KiTa“? Und was versteht man unter BNE? Diesen Fragen sind Mitarbeiter*innen und Elternvertreter*innen von 21 Kindertagesstätten aus dem Hochtaunuskreis in einer Informationsveranstaltung nachgegangen, zu der die Leitstelle Integration des Landratsamtes eingeladen hatte. Seit 2019 wird das Projekt „Faire KiTa“ über den Verein Rhein.Main.Fair e. V. betreut.
Bereits 30 Kindertagesstätten in der Region wurden seitdem ausgezeichnet.
Diese Kindertagesstätten setzen sich für den Handel mit fair produzierten Lebensmitteln, Spielzeugen und anderen Produkten ein. Die Kinder werden dabei durch eine weltbewusste Bildungsarbeit im pädagogischen Alltag sensibilisiert. „Über die Kinder können wir die Eltern erreichen und deren Konsumverhalten beeinflussen. Produkte wie Schokolade oder Kaffee, die fair produziert werden, müssen nicht teurer sein denn wenn die Nachfrage bei solchen Produkten entsprechend steigt, wird sich das auch auf den Preis auswirken. Wir alle können so für bessere Lebensbedingungen in den Produktionsländern sorgen“, sagte die Sozialdezernentin Katrin Hechler bei ihrer Begrüßung.
Doch welche Voraussetzungen braucht es, um als „Faire KiTa“ ausgezeichnet zu werden? Hierzu berichtete Katrin Conzelmann-Stingl, Projektkoordinatorin von Rhein.Main.Fair e.V., gemeinsam mit Vertreterinnen der Krabbelstube Pfützenracker aus Oberursel. Die Krabbelstube wurde bereits 2019 ausgezeichnet und setzt sich wertorientiert für Nachhaltigkeit und Fairen Handel ein. „Wir achten auf eine gesunde Umgebung für die Kinder und kochen das Essen aus biologischen sowie möglichst regionalen und saisonalen angebauten Lebensmitteln.“, erläutert Sonja Baier, Leiterin der Krabbelstube.
Mit Hilfe des Papageis Poco, einem Stofftier, vermitteln die Mitarbeiterinnen der Krabbelstube zudem altersgerecht den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt. So wird beispielsweise der Dünger für den hauseigenen Garten aus getrockneten Bio-Bananenschalen von den Kindern selbst hergestellt. Weitere Beispiele zur „Bildungsarbeit nachhaltigen Entwicklung“ (kurz BNE) brachte Christina Gruber-Eifert, Referentin für pädagogische Bildungsarbeit, mit. Sie berichtete beispielsweise von einem Bienenfutterautomaten, der in Wehrheim aus einem ausrangierten Kaugummiautomat gebaut wurde. Anregungen gab es noch zum Basteln von Samenkugeln und anderen Upcycling-Angeboten.
Alle waren sich einig, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Bildungsarbeit ein fester Bestandteil ist. Eine Auszeichnung als „Faire KiTa“ könnte daher eine sinnvolle und öffentlichkeitswirksame Erweiterung sein.