Breitbandausbau - Investition in die Zukunft
Der Hochtaunuskreis will nun digitale Lücken schließen, die nach dem flächendeckenden Breitbandausbau noch bestehen.
Ausgangslage
Gemeinsam mit seinen 13 Städten und Gemeinden verfolgt der Hochtaunuskreis das Ziel, die flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Internetanschlüssen voranzutreiben. Der Zugang zu Breitband ist zwingend erforderlich, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Kreises zu erhalten und zu steigern.
Die Landschafts- und Siedlungsstruktur im Hochtaunuskreis ist sehr ungleich verteilt. Der Vordertaunus ist verdichtet, das Usinger Land eher ländlich geprägt. Dies und die topographischen/geologischen Gegebenheiten sind für den Breitbandausbau im Kreis eine besondere Herausforderung. Die großen Kommunen im Vordertaunus sind größtenteils bereits gut versorgt. Da der Wettbewerb der Netzanbieter alleine die Versorgung des gesamten Landkreises mit hochleistungsfähigem Internet aber nicht bewerkstelligen kann, hat der Kreistag bereits im November 2013 beschlossen, den bedarfsgerechten Ausbau voranzutreiben.
Dafür führte der Kreis Bedarfsumfragen, Markterkundungen und ein Interessenbekundungsverfahren durch, um jene Gebiete zu herauszufiltern, die keine ausreichende Breitbandverbindung haben. Lücken in der Breitbandversorgung, wie es sie trotz der grundsätzlich guten Landkreisversorgung insbesondere im ländlichen Raum noch gibt, müssen geschlossen werden. Für die Bürger bedeutet Breitband mehr Komfort, größere Vielfalt und eine technisch höhere Qualität der Inhalte, für Industrie und Gewerbe ist der Breitbandanschluss wettbewerbsrelevant.
Im November 2016 bewilligte der Bund 50.000 Euro für Beratungsleistungen mit dem Ziel, die Breitbandversorgung im Hochtaunuskreis zu optimieren. Die hierauf durchgeführten Analysen ergaben, dass für ein relevantes Restvolumen an Anschlusspunkten im Hochtaunuskreis ein marktbetriebener Ausbau nicht zu erwarten ist und deshalb dort eine Ausbauförderung in Frage kommt. Genauer untersucht wurden insbesondere Bildungseinrichtungen in privater Trägerschaft; für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises ergaben sich zum überwiegenden Teil bereits hochwertige und leistungsfähige NGA-Anbindungen durch Funk.
Das Ausbauprojekt wird von allen Kommunen des Kreises unterstützt.
Durch die zwischenzeitlich aufgelegten Förderprogramme von Bund und Land Hessen konnte der Hochtaunuskreis im September 2017 an einem Aufruf des Bundes zur Förderung dieses Infrastrukturprojekts teilnehmen mit dem Ziel, die jeweiligen Fördermittel zu nutzen.
Vergabeverfahren
Im Mai 2018 wurde ein europaweites Vergabeverfahren eingeleitet mit dem Ziel der Vergabe einer Dienstleistungskonzession für den Ausbau einer Festnetz-Breitbandversorgung in den unzureichend versorgten Bereichen des Kreisgebietes.
Das mehrstufige Vergabeverfahren einschließlich der Realisierung der Fördermittel wurde Ende 2019 abgeschlossen. Beauftragt mit dem Glasfaser-Infrastruktur-Ausbau wurde das in Saarlouis ansässige Telekommunikationsunternehmen INEXIO Informationstechnologie und Telekommunikation GmbH.
Der Ausbau mit Glasfasertechnik (FTTB/H) erstreckt sich grundsätzlich auf alle Anschlusspunkte, in denen aktuell oder binnen 36 Monaten die Mindestleistung von 30 Mbit/sek durch einen Eigenausbau der Telekommunikationsunternehmen nicht erreicht wird. Einbezogen sind knapp 700 Anschlusspunkte mit einer Streuung über das ganze Kreisgebiet sowie 20 Bildungseinrichtungen in privater und öffentlicher Trägerschaft. Die Planung für die Bauarbeiten haben Anfang 2020 begonnen; das Fördergebiet – ausgehend vom Backbone an der Bundesautobahn A5 – soll Zug um Zug ausgebaut und in Betrieb genommen werden; die Inbetriebnahme der letzten Ausbauphase ist für Ende 2021 vorgesehen.
Fördermittel
Das Kreisprojekt umfasst ein Fördervolumen von rund 20 Millionen Euro. Diese finanzielle Kraftanstrengung ist für den Hochtaunuskreis nur durch umfangreiche Kofinanzierungen zu leisten – so werden rund 10 Millionen Euro vom Bund (Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland, 5. Call) sowie weitere 6 Millionen vom Land Hessen (Landesförderung Breitbandinfrastrukturausbau) bereitgestellt.
Am 21.01.2020 überreichte die Hessische Digitalministerin den Förderbescheid des Landes.
Infolge Fusionierung der inexio GmbH mit der Deutschen Glasfaser GmbH im Frühjahr 2020 erfolgte eine Anpassung des Konzepts zum Netzausbau, Netzbetrieb sowie Produktportfolio nebst Vermarktung der Endkundenprodukte.
Die globalen Auswirkungen der seit März 2020 zunehmend spürbaren Corona-Pandemie führen seither in vielen Bereichen von Gesellschaft, Lebensführung, Arbeitsprozessen sowie Wirtschaftskreisläufen zu sich sukzessive steigernden Einschränkungen. Diese machten auch vor dem Ausbauprojekt des Hochtaunuskreises nicht Halt und zogen deutliche Verzögerungen im Planungs-/Ausbauprozess nach sich.
Projektstart
Der offizielle Erste Spatenstich konnte schließlich am 29.10.2020 in Königstein-Falkenstein erfolgen.
Dort folgte in der 51. Kalenderwoche 2020 der Baubeginn durch den mit dem Ausbau beauftragten Generalunternehmer GP Projekte GmbH.
Im Februar 2021 schlossen sich Bauinformationsabende für die für den Ausbau vorgesehenen Regionen an, die sich an die Bewohner der Fördergebiete richteten und – der Pandemie geschuldet – als Onlineveranstaltungen durchgeführt wurden.
Projektverlauf
Bislang wurden Tiefbauleistungen von 10,5 km realisiert, was einem Baufortschritt von 6 % entspricht.
Im Oktober 2021 hat sich folgender Baufortschritt ergeben:
Gesamtprojekt: rund 66,8 km Tiefbauarbeiten (das sind ca. 36 % des Gesamtprojekts); hiervon entfallen auf die Gebiete der Stadt Königstein im Taunus 33 km, der Gemeinde Weilrod 22,6 km, der Stadt Usingen 8,3 km sowie der Gemeinde Grävenwiesbach 2,9 km.
Im Februar 2022 ist folgender Baufortschritt zu verzeichnen:
Die Aufstellung der ersten PoP-Standorte (Point of Presence) ist erfolgt.
Die Tiefbauleistungen haben sich auf 87,5 km erhöht. Dies entspricht einem Baufortschritt von 47 %.
Bezogen auf die einzelnen Kommunen des Projektgebiets stellt sich dieser Ausbaufortschritt wie folgt dar (in Klammern jeweils der %-Anteil):
Stadt Bad Homburg (47%)
Stadt Friedrichsdorf 0,5 km (6%)
Gemeinde Glashütten 2 km (17%)
Gemeinde Grävenwiesbach 10,2km (95%)
Stadt Königstein im Taunus 6,9 km (30%)
Gemeinde Neu-Anspach 7,7km (59%)
Gemeinde Schmitten 8,6 km (34%)
Stadt Usingen 16,2 km (83%)
Gemeinde Wehrheim 6 km (76%)
Gemeinde Weilrod 22,6 km (85%)
Zum Stand Ende August 2022 wurden ca. 155 km Tiefbaustrecke realisiert. Im Laufe des Jahres 2022 sind Verzögerungen u. a. durch weitere Datenabgleiche zu Adressen und unverändert lange Lieferfristen bei Glasfaserkabeln eingetreten. Es ist absehbar, dass sich die Inbetriebnahme des Netzes bis 31.12.2022 nicht sicherstellen läßt; die Ausbauarbeiten und das Gesamtprojekt sollen nunmehr bis Ende Juni 2023 zum Abschluss gebracht werden.
Zum Stand Ende Januar 2023 wurden ca. 183 km Tiefbaustrecke realisiert; es wurden zwischenzeitlich zehn weitere PoP (Point of Presence) gesetzt - zuletzt in Schmitten-Oberreifenberg sowie in Königstein. Die Inbetriebnahme des PoP in Usingen ist im Februar des Jahres erfolgt, sodass die Freischaltung der ersten Kunden im Usinger Land in Kürze erfolgen wird. Für das Netz der Kunden in Bad Homburg v. d. Höhe, Oberursel, Königstein sowie Wehrheim erfolgen noch Kabelzugarbeiten innerhalb der Hauptstrecken und an den Hausanschlüssen, sodass dort mit einer Verfügbarkeit der Anschlüsse im April 2023 gerechnet wird.
Das Erfordernis zusätzlicher Adressprüfungen und hieraus resultierender Planungsanpassungen sowie ausstehender Baugenehmigungen führte zu Folgeverzögerungen im Ablauf. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die zum Stand Oktober 2023 geplanten weiteren Schritte zu ersehen – also der voraussichtliche Abschluss des Tiefbaus sowie die voraussichtlichen Inbetriebnahmen.
Zwischenzeitlich wurden alle Tiefbau- sowie Kabelzugarbeiten im Gesamtprojekt über eine Streckenlänge von ca. 209 Kilometer fertiggestellt, alle Netzverteiler gesetzt und in Betrieb genommen.
Die Angaben zu den tatsächlichen Intbetriebnahmen (Stand Mai 2024) sind ergänzt; ab diesen Inbetriebnahme-Zeitpunkten wurden die jeweiligen Kundenfreischaltungen in den Kommunen durchgeführt.
Das durch Mittel des Bundes, des Landes Hessen sowie des Hochtaunuskreises geförderte Ausbauprojekt ist somit abgeschlossen.
Alle potentiellen Kunden an Förderadressen können sich (soweit noch nicht geschehen) auch weiterhin bei der Deutschen Glasfaser einen Anschluss an das Glasfasernetz beantragen.
Kommune |
voraussichtliches Tiefbauende | Voraussichtliche / tatsächliche Inbetriebnahme |
---|---|---|
Bad Homburg v. d. Höhe |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / Oktober 2023 erfolgt. |
Friedrichsdorf |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / Januar 2024 erfolgt. |
Glashütten |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / Oktober 2023 erfolgt. |
Grävenwiesbach |
bereits beendet |
März 2023 geplant / Juni 2023 erfolgt. |
Königstein |
Oktober 2023 |
Oktober 2023 geplant / Mai 2024 erfolgt. |
Kronberg |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / Oktober 2023 erfolgt. |
Neu-Anspach |
bereits beendet |
März 2023 geplant / August 2023 erfolgt. |
Oberursel |
bereits beendet |
April 2023 geplant / September 2023 erfolgt. |
Schmitten |
bereits beendet |
März 2023 geplant / Oktober 2023 erfolgt. |
Steinbach |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / September 2023 erfolgt. |
Usingen |
bereits beendet |
September 2022 geplant / April 2023 erfolgt. |
Wehrheim |
bereits beendet |
Oktober 2023 geplant / Oktober 2023 erfolgt. |
Weilrod |
bereits beendet |
März 2023 geplant / Juli 2023 erfolgt. |
Konkrete Auskünfte
Für den direkten Kontakt interessierter Bürger sowie potentieller Kunden wurde am 24.02.2021 an zentraler Stelle in Usingen (Obergasse 24) ein Baubüro eröffnet, das seither während der Bau- und Vermarktungsphase für jedermann zu folgenden Zeiten offensteht (wegen der Pandemie sind Terminvereinbarungen erforderlich):
Dienstag |
12:00 bis 15:00 Uhr |
16:00 bis 18:00 Uhr |
Mittwoch |
09:00 bis 13:00 Uhr |
14:00 bis 18:00 Uhr |
Donnerstag |
09:00 bis 11:30 Uhr |
12:30 bis 15:00 Uhr |
Informationen und Online-Terminvereinbarungen mit dem Baubüro sind unter der für jede Ausbaukommune gesondert eingerichteten Landingpage der Inexio/Deutschen Glasfaser möglich:
- Link zum Fördergebiet Bad Homburg
- Link zum Projektgebiet Friedrichsdorf
- Link zum Projektgebiet Glashütten
- Link zum Projektgebiet Grävenwiesbach
- Link zum Fördergebiet Königstein
- Link zum Fördergebiet Kronberg
- Link zum Fördergebiet Neu-Anspach
- Link zum Projektgebiet Oberursel
- Link zum Projektgebiet Schmitten
- Link zum Projektgebiet Steinbach
- Link zum Projektgebiet Usingen
- Link zum Projektgebiet Wehrheim
- Link zum Projektgebiet Weilrod
Zudem können Sie direkt mit der Deutschen Glasfaser Kontakt aufnehmen.
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